Smartphones sind unsere ständigen Begleiter geworden, leider auch auf Demos und Aktionen. Dabei sollte allen bekannt sein, dass Handys ein Angriffspunkt für staatliche Überwachung sind.
Wenn du dein Handy dabei hast, ist eine Ortung deines Standortes jederzeit möglich. Wenn der Staatsschutz herausfinden möchte, wer eine linke Veranstaltung besucht, muss er kein Observationsteam losschicken. Die begehrten Informationen liegen wortwörtlich in der Luft und warten nur darauf, abgegriffen zu werden.
Auch werden all deine Verbindungsdaten, also mit wem du wie lange telefoniert hast und von wem du wann eine SMS bekommen hast, gespeichert. Durch die Metadatenauswertung können Netz- und Knotendiagramme angefertigt und so die personellen Verbindungen in der linken Szene dargestellt werden.
Außerdem ist ein Handy eine kleine „Taschenwanze“. Die Strafverfolgungsbehörden können über das Handy-Mikro alles abhören und auch die integrierte Kamera kann im Dauerbetrieb aufnehmen.
Auf den meisten Smartphones liegen Unmengen von Daten, wie Bilder, Videos, aber auch Kontaktlisten, Passwörter, Notizen usw., für die sich Ermittler*innen interessieren. Deswegen haben alle strafrechtlich und politisch relevanten Angelegenheiten grundsätzlich nichts auf Smartphones verloren. Wer sich bewusst oder unbewusst darüber hinwegsetzt, gefährdet sich und andere Aktivist*innen.
Tipps
• Benutze die Displaysperre mit PIN-Code oder, noch besser, mit einem Passwort.
• Benutze Signal – mit dem Messenger kannst du verschlüsselte Textnachrichten verschicken.
• Schalte Netzwerk-Funktionen wie WiFi oder Bluetooth aus, wenn du sie nicht benötigst.
• Handy öfter einfach mal zu Hause lassen! Insbesondere, wenn du auf Polit-Veranstaltungen gehst.
• Mach bei Demos und Aktionen keine Bilder oder Videos, die können schnell in die falschen Hände geraten und andere Leute belasten.
Zum Weiterlesen:
in der Rote Hilfe Zeitung 2/2017 gab es einen Schwerpunkt zu Smartphones und Sicherheit, die Ausgabe könnt ihr hier runterladen