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Nauen?: Dritter Tatverdächtiger wegen Turnhallenbrand in Untersuchungshaft
Nach Informationen der PNN hat die Polizei offenbar einen dritten Tatverdächtigen im Fall der abgebrannten Nauener Turnhalle ermittelt. Der 26-jährige Mann aus Nauen (Landkreis Havelland) sei geständig. Er soll seit heute in Untersuchungshaft sitzen.
Bei dem Tatverdächtigen soll es sich um Christopher L., einem bekannten Gesicht im regionalen Neonazimilieu, handeln. Er wird sich demnächst, neben den ebenfalls inhaftierten Maik Schneider und Dennis W., wegen Brandstiftung verantworten müssen. Den Dreien und möglicherweise noch weiteren, bisher unbekannten Täter_innen wird dann zur Last gelegt werden, am 25. August 2015 eine als Notunterkunft für Flüchtlinge gedachte Turnhalle am Stadtrand von Nauen durch einen Brandanschlag verwüstet zu haben.
L. soll seit mindestens fünf Jahren im neonazistischen Milieu aktiv sein. Am 20. April 2011 nahm er beispielsweise an einer gemeinsamen „Mahnwache“ der „Freien Kräfte Neuruppin / Osthavelland“ und des NPD Stadtverbandes in Nauen teil. Am 1. Mai 2012 soll er zudem an einem Angriff auf das alternative Jugendwohnprojekt Mittendrin eV in Neuruppin (Landkreis Ostprignitz-Ruppin) beteiligt gewesen sein. Im Jahr 2015 nahm er an mehreren flüchtlingsfeindlichen Aufmärschen in Nauen, Frankfurt (Oder) und Rathenow teil. Zumeist trat er dabei gemeinsam mit Dennis W. und Maik Schneider auf. Schneider gilt, auch bedingt durch seine Mandate in der Stadtverordnetenversammlung von Nauen und im havelländischen Kreistag, als Rädelsführer der Szene in Nauen. L. wird hingegen von Szenekennern sowohl als psychisch labil als auch gewaltbereit beschrieben. Er soll durch die Bekanntschaft zu Fußballhooligans ins Neonazimilieu abgerutscht sein.