Kategorien
Antifaschismus

Gewaltausbrüche beim NPD-Wahlkampf am 1. Mai

INFORIOT Vor dem Hin­ter­grund der abge­sagten NPD-Demon­stra­tion in Berlin-Neukölln ver­sucht­en Neon­azis am 1. Mai an ver­schiede­nen Orten in Bran­den­burg zu demonstrieren.

Falkensee: 200 gegen 15 Neonazis

Den Auf­takt der NPD-Kundge­bungs­tour bildete Falkensee. Etwa 15 NPD-Anhänger*Innen ver­sam­melten sich dort in der Nähe der geplanten Flüchtling­sun­terkun­ft. Doch etwa 200 Gegendemonstrant_innen zeigten laut­stark, was sie von den Neon­azis hiel­ten. Laut ein­er Twit­ter­mel­dung bei #falkenseenaz­ifrei brach die NPD ihre Kundge­bung nach nicht ein­mal zwei Stun­den ab.

Frankfurt/Oder: 250 gegen 60 Neonazis

Einem Protes­taufruf des Bünd­niss­es “Kein Ort für Nazis in Frank­furt (Oder)” fol­gten mehr als 250 Antifaschist*innen und block­ierten den Ver­samm­lung­sort der NPD bere­its ab 11 Uhr im Frank­furter Stadtzen­trum. Als die Neon­azis schließlich ein­trafen wies die Polizei den inzwis­chen etwa 30 angereis­ten Neon­azis einen kaum sicht­baren Bere­ich in der Karl-Marx-Straße zu. Dort het­zte NPD-Lan­desvize Ron­ny Zasowk in ein­er Rede gegen ange­bliche “Asyl­be­trüger” und die Gegendemonstrierenden.

Nach etwa ein­er Stunde trafen weit­ere 30 Neon­azis aus Berlin und Bran­den­burg ein. Unter ihnen auch Udo Voigt, Spitzenkan­di­dat der neon­azis­tis­chen Partei für die Europawahl und eben­falls Red­ner in Frankfurt.

Frank­furt: Polizei über­fordert, Neon­azi-Attack­en auf Protestierende

Die Polizei wirk­te während der ganzen Zeit sichtlich über­fordert. Schon beim Ankom­men der zweit­en NPD-Gruppe kam es beina­he zu Zusam­men­stößen. Danach ver­sucht­en immer wieder Neon­azis Gegendemonstrant_innen anzu­greifen. Kurz vor der Abreise  wur­den Neonazigegner*Innen gezielt ange­grif­f­en, ohne das die Polizei ein­griff. Mehrere Per­so­n­en wur­den ver­let­zt. Min­destens eine Per­son musste zur ambu­lanten Behand­lung in ein Kranken­haus ein­geliefert wer­den. Vor Ort wur­den von der Polizei die Per­son­alien der AngreiferIn­nen nicht aufgenom­men oder die Fol­gekundge­bung in Eisen­hüt­ten­stadt untersagt.

Eisen­hüt­ten­stadt: 120 gegen 45 Neonazis

Mit 30 Minuten Ver­spä­tung trafen sodann 45 Neon­azis in direk­ter Nähe zur “Zen­tralen Erstauf­nahmestelle für Flüchtlinge” (ZAST) und dem Abschiebek­nast in Eisen­hüt­ten­stadt ein. Dort erst wurde ein Neon­azi, Alexan­der Kevin Pieper, wegen der Angriffe in Frankfurt/Oder in Gewahrsam genom­men. Bere­its 2013 war Pieper an Attack­en auf Antifaschist*Innen bei ein­er NPD-Kundge­bung in Eisen­hüt­ten­stadt beteiligt. Die NPD hielt inzwis­chen ihre Kundge­bung nur wenige Meter von der ZAST ab. Die Bran­den­burg­er NPDler Klaus Beier und Aileen Rokohl het­zten unter dem Beifall einiger Anwohner*Innen gegen Flüchtlinge.

Eisen­hüt­ten­stadt: Polizei wollte Flüchtlin­gen die Teil­nahme am Anti-NPD-Protest verbieten

Gegen­proteste in Hör- und Sichtweite waren in Eisen­hüt­ten­stadt im Voraus unter­sagt wor­den. Außer­dem wurde anfangs den Bewohner*Innen der ZAST die Teil­nahme an der anti­ras­sis­tis­chen Kundge­bung durch die Polizei ver­boten. Mit 120 Gegendemonstrant*Innen, darunter auch Besucher*Innen des jährlichen Mai-Festes, gab es jedoch einen spür­baren Protest. Nach knapp zwei Stun­den wurde die NPD-Kundge­bung been­det. 100 Antirassist*Innen zogen darauf unter: “Hüt­ten­stadt — Nazifrei!”-Rufen zum Zen­trum der Stadt.

Neben NPD’ler*Innen aus dem Oder­land, der Lausitz, Märkisch-Oder­land und Berlin beteiligten sich bei allen drei NPD-Kundge­bun­gen auch Anhän­gerIn­nen der Partei “Die Rechte” um Klaus Mann. Auf­grund der Gegen­proteste kündigte Klaus Beier eine Spon­tandemon­stra­tion für den Abend in Guben an.

Fre­itag erneut NPD-Kundgebungen

Am Fre­itag will die NPD in Ober­hav­el und Pots­dam-Mit­tel­mark weit­ere sechs Kundge­bun­gen abhal­ten: in Hen­nigs­dorf, Oranien­burg, Hohen Neuen­dorf und Zehdenick sowie Ziesar, Wuster­witz und Lehnin. Auch dort wird es Proteste geben. 

 

Fotos vom Tag: Presse­di­enst Frank­furt (Oder)

Inforiot