INFORIOT — In dem Artikel “Schüsse auf Flüchtlingslager in Bestensee” vom 07. Juli 2014 berichtete Inforiot, dass in der Nacht vom 06. auf den 07. Juli auf das Flüchtlingslager in Bestensee/Pätz aus einem Auto heraus vier Schüsse abgegeben worden sind. Am darauffolgenden Montag konnte weder die zuständige Polizei noch das Innenministerium Brandenburg dies bestätigen. Am Dienstag erklärte das Innenministerium dann, dass es laut Wachschutz des Objektes Böllerwürfe gegeben hätte. Die Pressestelle der Polizeidirektion Süd äußerte sich bis heute nicht zu dem Vorfall.
Die Wahrnehmung der Bewohner*Innen des Lagers, dass es zu Schüssen gekommen sein, folgt offensichtlich aus den vorangegangene Einschüchterungen und Übergriffen, die Bewohner*Innen schilderten. Bereits seit Oktober 2013 machen Rassist*Innen mobil gegen das im Februar 2014 neueröffnete Lager. Als BürgerInneninitiative getarnt, jedoch eindeutig von der NPD gesteuert, gab es Demonstrationen im Oktober und Dezember, auch unter großer Beteiligung von AnwohnerInnen. Auf Facebook wurde unverhohlen zu Anschlägen aufgerufen. Seitdem machten Rassist*Innen immer wieder im Umfeld des Lagers auf sich aufmerksam. Bewohner*Innen berichten nicht nur von fotografierenden Personen vor dem Lager, mehrfachen Einschüchterungen und Angriffsversuchen, sondern sogar Bombendrohungen und Verfolgungsjagden.
Jüngst traten Neonazis direkt vor dem Lager in Erscheinung, als sie Hetzflyer am 30. Juni über den Zaun des Geländes warfen und in der Nachbarschaft verteilten. Dabei wurden die polizibekannten Neonazis als TäterInnen von der Polizei gestellt.
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