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Antifaschismus

Provokation endete mit Rauswurf

Neu­rup­pin­er (Neo)nazis fie­len bei Konz­ert in Berlin auf /
Mögliche Pro­pa­gan­daak­tio­nen für TDDZ oder NPD unterbunden
Mit dem Auss­chluss von der Ver­anstal­tung endete ein Konz­ertabend am ver­gan­genen Sam­stag für eine Gruppe (Neo)nazis aus den Bran­den­bur­gis­chen Land­kreisen Prig­nitz, Ost­prig­nitz-Rup­pin und Havel­land im Berlin­er Bezirk Span­dau. Warum? Die Damen und Her­ren, die in der Ver­gan­gen­heit als Rädelsführer_innen der „Freien Kräfte Neu­rup­pin / Osthavel­land“ (NSFKN) auf­trat­en, hat­ten sich ein­fach das falsche Konz­ert aus­ge­sucht. Mit „Feine Sahne Fis­chfilet“ trat näm­lich eine Band auf, die vom Inlands­ge­heim­di­enst „Ver­fas­sungss­chutz Meck­len­burg-Vor­pom­mern“ bere­its mehrfach das Prädikat „link­sex­trem­istisch“ ver­liehen bekam. Und auch der eigentliche Haup­tact, die Düs­sel­dor­fer Punk & Oi Com­bo „Broil­ers“, dis­tanzierte sich in der Ver­gan­gen­heit klar von (Neo)nazis.
Offen­bar hält dies (Neo)nazis aber nicht davon ab, deren Musik zu kon­sum­ieren. Ger­ade die autonomen Quer­frontler aus den „Freien Kräfte Neu­rup­pin / Osthavel­land“ sind ja dafür bekan­nt, auch son­der­bare Wege zu gehen, um Men­schen für ihre wirre Weltan­schau­ung zu agitieren.
Kon­se­quentes Han­deln gegen gezielte Provokation
Im Vor­feld wurde deshalb bere­its gewitzelt, ob die Neu­rup­pin­er (Neo)nazis möglicher­weise an der Konz­ertver­anstal­tung in Berlin-Span­dau teil­nehmen wür­den. Dass sie tat­säch­lich kamen, verblüffte dann schon. Zumin­d­est diejeni­gen Fans von „Feine Sahne Fis­chfilet“ und „Broil­ers“, die eben­falls aus Neu­rup­pin angereist waren und sich in ihrer Heimat­stadt gegen (neo)nazistische Umtriebe und für eine bunte Stadt engagieren.
Die Verblüf­fung erstar­rte allerd­ings nicht zur Ohn­macht. Im Gegen­teil, sofort wur­den Bands und Secu­ri­ty ver­ständigt und die (Neo)nazis, darunter auch der Neu­rup­pin­er Stadtverord­nete Dave Trick (NPD), der Ver­anstal­tung ver­wiesen. Ein klar­er Auswärtssieg für Team bunt.
Das es sich bei der Aktion der (Neo)nazis um eine klare Pro­voka­tion han­delt, wird indes durch ein State­ment auf der Inter­net­seite der „Freien Kräfte Neu­rup­pin / Osthavel­land“ deut­lich. Es sei ihnen näm­lich „bewusst, dass manche finanziellen Mit­tel, die wir beim Kauf der Karten für Oi-Mucke aus­geben direkt in den Kampf gegen uns fließen“, so NFSKN. Den­noch lasse man sich es „nicht nehmen diese [Konz­erte] zu besuchen, da dieses Affenthe­ater mit durchgestrich­enen Hak­enkreuzen und von Frei­heit gröh­len­den Punks (…) doch irgend­wie reizt“, so die (Neo)nazis in ihrer Erk­lärung weit­er. Fern­er beab­sichtigte NSFKN seinen „ Wirkungskreis“ zu erweit­ern und sich zu „bespaßen“, wobei mit „Bespaßung“ im (Neo)nazijargon auch die Suche nach gewalt­täti­gen Auseinan­der­set­zun­gen gemeint sein kann.
Pro­pa­gan­dakam­pagne für TDDZ und NPD
Offen­bar nutzt die (Neo)nazigruppe zurzeit jede Gele­gen­heit, um sich zu pro­fil­ieren. Schließlich ist NSFKN im näch­sten Jahr Aus­richter des so genan­nten „Tages der deutschen Zukun­ft“ (TDDZ), ein­er ras­sis­tis­chen Kam­pagne deren Höhep­unkt in der Ver­gan­gen­heit immer ein Marsch in ein­er nord­deutschen Großs­tadt war. Im Jahr 2014 fand die Ver­anstal­tung erst­mals im ost­deutschen Raum, in Dres­den, statt. Im Juni 2015 soll es dann erst­mals in eine Mit­tel­stadt, ins Bran­den­bur­gis­che Neu­rup­pin, gehen.
Dafür wird bere­its jet­zt kräftig die Wer­be­trom­mel gerührt. So fan­den beispiel­sweise bere­its Fly­er­ak­tio­nen, Info­tis­che und Kundge­bun­gen zum TDDZ 2015 in Salzwedel (Sach­sen-Anhalt), Gera (Thürin­gen), Prem­nitz (Bran­den­burg) und Neu­rup­pin statt.
Auch das Konz­ert von „Broil­ers“ und „Feine Sahne Fis­chfilet“ war somit in Gefahr, als poten­tielle Pro­pa­gand­abühne für dieses Event oder zum Wohl der NPD, die ja mit Dave Trick, eben­falls vertreten war, zu wer­den. Dies wurde aber kon­se­quent verhindert.
Es bleibt zu hof­fen, dass es im näch­sten Jahr in Neu­rup­pin, anlässlich des von den (Neo)nazis aus­gerufe­nen TDDZs, eben­falls gelingt, die zu erwartende, große Pro­pa­gan­dashow zu unterbinden und den „Tag der deutschen Zukun­ft“ erst­mals scheit­ern zu lassen. Wir laden jeden­falls alle inter­essierten Men­schen ein, uns dabei im näch­sten Jahr zu unter­stützen. Näheres folgt. 

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