NEURUPPIN In Neuruppin, vor allem im Neubaugebiet, und in Wittstock sind am Sonnabend in Zahlreichen Briefkästen Schmähschriften auf getaucht, die zum 8. Mai, dem Tag der Befreiung des Faschismus, die damaligen Siegermächte in den Dreck ziehen. Im Namen des Bundes Nationaler Sozialisten beklagt der Wittstocker Stadtverordnete und einstige NPDler Mathias Wirth Millionen deutscher Kriegsopfer, ohne die von Deutschland aus in die Welt getragene Vernichtungsmaschinerie zu erwähnen. Das Flugblatt endet mit der Vision, dass einmal ein „echter Tag der Befreiung von Volksbetrügern, Volksverrätern und doppelzügigen Moralaposteln“ kommt.
Für die PDS haben der Neuruppiner Ronny Kretschmer und der Kreisvorsitzende Joachim Behringer bei der Polizei Anzeige erstattet. „In unseren Augen erfüllt dieses Flugblatt den Tatbestand der Volksverhetzung“, teilten beide mit. Für Neuruppins Polizei bestätigte Olaf Belling, dass Anzeige erstatte wurde. Allerdings ermitteln die Beamten offiziell gegen Unbekannt, obwohl Wirths Name und der seiner politischen Gruppierung im Flugblatt auftauchen. Belling argumentierte, dass erst zweifelsfrei geklärt werden muss, ob Wirth die Urheberschaft zuzurechnen ist.
NEURUPPIN In den Morgenstunden des 8. Mai ist in Neuruppin ein Flugblatt mit volksverhetzendem Inhalt verteilt worden. Wie aus dem Papier hervorgeht, steckt hinter der Aktion der Wittstocker Stadtverordnete Mathias Wirth im Auftrag einer neofaschistischen Organisation „Bund Nationaler Sozialisten“.
Der PDS-Stadtverband Neuruppin brachte gestern seine Bestürzung und Abscheu zum Ausdruck und hat inzwischen Anzeige erstattet. Aus sicht von Ronny Kretschmer (Stadtvorsitzender) und Joachim Behringer (Kreisvorsitzender) „ist besonders perfide, dass diese Aktion genau am 59. Jahrestag der Befreiung vom Hitlerfaschismus gestartet wurde. Das Flugblatt erfüllt den Tatbestand der Volksverhetzung.“
Die Polizei bestätigte gestern den Eingang der Anzeige, die an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet wurde.