Nicht nur zu Corona-Zeiten hat die Cottbuser Clubszene ein vielschichtiges Problem! Mal zu laut, mal zu wenig Gäste, mal nicht die richtige Genehmigung, kaum Förderung, meist finanziell “auf Kante”… Doch seit dem berechtigten Shutdown und der damit verbundenen Schließung der Kultur- und Gaststättenbetriebe wegen der Covid-19 Pandemie ist der Kampf ums Überleben in eine weitere schwierige Runde gegangen.
Dass gemeinsames Interagieren den besseren Effekt bringt, ist den Betreibern der subkulturellen Läden schon länger klar. So wurde aus der Idee einer gemeinsamen Plattform bereits im Januar 2020 ein reales Projekt. Es trafen sich Protagonist*innen vieler Clubs, Bars und Kneipen, um einen Verein zu gründen: die Club Kommission Cottbus e.V.i.G. Erklärtes Ziel ist dabei, mit vereinten Kräften die unterschiedlichsten Potentiale zu bündeln und in kulturelle Angebote für die ganze Stadt zu gießen. Zu den Mitgliedern gehören die Teams vom Bebel, Chekov, Esscobar, Fango, Seitensprung, Scandale, Prima Wetter, Unbelehrbar, Marie 23 und dem Muggefug.
Geplant sind für die Zukunft unter anderem die Anschaffung von flexibler Bühnentechnik, um in allen Stadtteilen mit Konzerten und Festen aktiv zu werden und die Attraktivität der Stadt für Bewohner*innen, Student*innen und (zum Beispiel im Zuge des Strukturwandels) Zuziehende und Rückkehrer*innen zu erhöhen. Darüber hinaus soll der Verein auch im politischen Sinne für die Belange eines großstadtverdächtigen Nachtlebens wirken.
Während die Vorbereitung auf Hochtouren liefen, kam der Club Kommission Cottbus e.V.i.G., wie vielen anderen, der Corona-Virus in die Quere. Aber es zeigt sich, dass die ersten gesponnenen Netze bereits positive Wirkung haben. Unter Nutzung neuer
Organisations- und Kommunikationswege finden sich die Akteure regelmäßig zusammen und spinnen Projekte und Konzepte. Dass es derzeit eher um Überlebenskonzepte geht, versteht sich von selbst. So läuft seit 03. April eine Crowdfunding Kampagne mit dem Titel „Rettet die Cottbuser Subkultur“ über die Plattform Startnext. Hier werden Tickets für Clubs, T‑Shirts, bedruckte Beutel, imaginäres Trinken oder ein Glas des legendären
Fango-Sandes angeboten.
https://www.startnext.com/rette-die-cottbuser-subkultur
Im April bedankten sich die Cottbuser Kulturschaffenden, die eng mit der hiesigen Musikszene „verbändelt“ sind, mit einem Song und einem Video. Unter erschwerten Abstandsregeln und hygienischen Standards spielten gleich 10 Musiker*innen Instrumente und Gesang ein und noch viel mehr „Laienschauspieler*innen“ drehten Sequenzen für das
dazugehörige Video.
Mit der ihr eigenen Kreativität trotzen die Cottbuser SubKultis der Krise. Auf der Internetseite www.clubkommissioncottbus.de werden die beteiligten Clubs vorgestellt und ständig Infos über kommende Aktionen veröffentlicht: Tresentalk, DJ-Sets im Stream, Presseartikel und vieles mehr. Auch der Song und das Video sind hier zu finden.
Kontakt: medien@clubkommissioncottbus.de