(LR) Die Polizei hat gestern Wohnräume eines Führungsmitgliedes der
rechtsextremistischen Organisation “Märkischer Heimatschutz” nahe Eberswalde
(Barnim) durchsucht. Dabei sei umfangreiches Beweismaterial beschlagnahmt
worden, teilte die Polizei mit.
Der Betroffene habe wiederholt Daten von Mitarbeitern insbesondere des
Polizeilichen Staatsschutzes und von deren Angehörigen ausgespäht. Die
Polizei befürchtet, dass die personenbezogenen Daten anderen Angehörigen der
rechtsextremistischen Szene zugänglich gemacht und in Schwarzen Listen
veröffentlicht werden sollten.
Durch solche Listen solle gezielt Einschüchterung betrieben und ein
Drohpotenzial aufgebaut werden, hieß es. Gefährdet seien insbesondere
Journalisten, Richter, Staatsanwälte, Polizeibeamte, Wissenschaftler, Lehrer
und Politiker.
Am Einsatz waren Staatsschutzbeamte des Polizeipräsidiums Frankfurt (Oder)
sowie der Landeskriminalämter Brandenburg und Berlin beteiligt. “Solche
Maßnahmen sind notwendiger Bestandteil unserer Bekämpfung des
Rechtsextremismus”, sagte Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm (CDU).
“Wir halten den Druck mit allen rechtsstaatlichen Mitteln konsequent
aufrecht. Das wird die Szene weiterhin spüren.”
Rechtsextremist späht private Daten von Polizisten aus
(BM) Eberswalde — Ein Führungsmitglied der rechtsextremistischen Gruppierung
“Märkischer Heimatschutz” hat persönliche Daten von Mitarbeitern des
Staatsschutzes und deren Familienangehörigen in Brandenburg und Berlin
ausgespäht. Bei einer Durchsuchung gestern in der Nähe von Eberswalde
(Landkreis Barnim) haben Staatsschutz und Landeskriminalamt das Material
sichergestellt, teilte die Polizei mit. Der Beschuldigte habe die
Informationen offenbar in der Szene verbreiten wollen. Die rechte Szene
sammle im Zuge ihres “Anti-Antifa-Ansatzes” persönliche Daten von
Polizisten, Journalisten, Richtern, Lehrern und Politikern, die sich aktiv
gegen den Rechtsextremismus wenden. Die Erkenntnisse würden dann in
“schwarzen Listen” veröffentlicht, um die Betroffenen einzuschüchtern, so
die Polizei.