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Antifaschismus

Islamfeindliche Demo in Bernau

INFORIOT – Am Mittwochabend demon­stri­erten etwa 80 Neon­azis unter dem Mot­to „gegen die schle­ichende Islamisierung“ in Bernau. Hin­ter­grund ist das Bekan­ntwer­den der let­zten Woche, dass der örtliche mus­lim­is­chen Vere­in Gebet­sräume im Bernauer Stadt­teil Süd ein­richt­en will. Die NPD griff das The­ma auf und behauptete, dass nun eine Moschee in Bernau errichtet wer­den solle. Die Demon­stra­tion führte vom Bernauer Bahn­hofsvor­platz bis in das Neubau­vier­tel Süd, in dem inzwis­chen viele Geflüchtete leben und wo die Gebet­sräume ein­gerichtet wer­den sollen. Die Demon­stra­tion, die erst kurzfristig bekan­nt wurde, wurde von laut­starkem Gegen­protest begleit­et. Ins­ge­samt 100 Men­schen, darunter auch junge Geflüchtete, beteiligten sich an Kundge­bun­gen am Bahn­hofsvor­platz, am Markt in der Innen­stadt sowie an Protesten am Rande der Neon­azidemon­stra­tion. Auch einen Block­ade­v­er­such gab es.

Die Neonazis der NPD bilden die Spitze der Demonstration in Bernau.
Die Neon­azis der NPD bilden die Spitze der Demon­stra­tion in Bernau.

Ver­anstal­tet und unter­stützt wurde die Demon­stra­tion durch die lokale NPD Struk­tur, zusam­men mit AktivistIn­nen der Pankow­er NPD sowie der Bernauer „Barn­imer Fre­und­schaft“. Unter den Demon­stran­tInnen befan­den sich zahlre­iche bekan­nte Neon­azis aus der Region. Obwohl nicht offiziell durch die NPD aufgerufen wor­den war, zeich­net sich durch das Front­trans­par­ent und Red­ner wie Sebas­t­ian Schmidtke, ehe­ma­liger Berlin­er NPD-Lan­deschef, deut­lich die Veror­tung der Demon­stra­tion in der neon­azis­tis­chen Szene ab. Zwar waren auch AfD-Poli­tik­er wie der Box­train­er Hans Link zuge­gen. Link hielt jedoch Abstand von der Demon­stra­tion und zeigte seine Sym­pa­thie für das Anliegen der NPD in Gesprächen mit Anwohner_innen.
Mit der Ankündi­gung der Gebet­sräume hat die NPD nun ein The­ma gefun­den, welch­es sie als Anlass für ihre Asylfeindlichkeit und vor allem ihren antimus­lim­is­chen Ras­sis­mus nutzen kann. Red­ner Schmidtke wet­terte gegen Geflüchtete und tit­ulierte die Gebet­sräume als „Ter­rorzelle“. Er kündigte weit­ere Aktio­nen in der Region an.
Die Neonazis marschierten bis zum Bernauer Stadtteil Süd, wo die Gebetsräume eingerichtet werden sollen.
Die Neon­azis marschierten bis zum Bernauer Stadt­teil Süd, wo die Gebet­sräume ein­gerichtet wer­den sollen.

Redner Schmidtke kündigte weitere Aktionen in der Region an.
Red­ner Schmidtke kündigte weit­ere Aktio­nen in der Region an.

An den Gegen­protesten beteiligten sich neben zivilge­sellschaftlichen und antifaschis­tis­chen Aktiv­en auch junge Geflüchtete. Der Polizei, die mit einem rel­a­tiv großen Aufge­bot die Neon­azidemon­stra­tion begleit­ete, fehlte jedoch die Sen­si­bil­ität für die Gefährdung der vor allem sehr jun­gen Geflüchteten. So wur­den etwa die Neon­azis unmit­tel­bar an diesen vor­beige­führt, was die Neon­azis zu ver­balen Aus­brüchen und Dro­hge­bär­den ver­an­lasste. Zu Ver­let­zten kam es nicht.
Gegenproteste in Bernau Süd.
Gegen­proteste in Bernau Süd.

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