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Antifaschismus

Neonazis formieren sich unter neuem Namen

Bad Freien­walde – Die so genan­nte “Kam­er­ad­schaft Märkisch Oder Barn­im“ (KMOB) löste sich nach eige­nen Angaben am 3. Juli 2010 selb­st auf. Am Tag zuvor durch­sucht­en mehr als 130 Polizeibeamt_innen zeit­gle­ich mehr als 20 Woh­nun­gen, Gara­gen und Wirtschafts­ge­bäude von deren Mit­gliedern. Seit Jan­u­ar 2011 agieren sie unter der Beze­ich­nung “Fre­un­deskreis (Nord-) Brandenburg“.

Mit dem Namen “Fre­un­deskreis Bran­den­burg“ (FK-BRB) trat­en sie das erste Mal mit einem Trans­par­ent, welch­es die Auf­schrift: “Mord bleibt Mord – Fre­un­deskreis Bran­den­burg“ trug, am 15. Jan­u­ar 2011 in Magde­burg (Sach­sen-Anhalt) bei einem Nazi­auf­marsch in Erschei­n­ung. Dieses hiel­ten David Gast und Jan Wulff aus Golzow. 

Wenige Wochen später grün­dete Robert Geb­hardt, dama­liger Ini­tia­tor der KMOB, via der Inter­net-Com­mu­ni­ty “Jap­py“ eine Gruppe, die den ein­fall­sre­ichen Namen “Fre­un­deskreis Bran­den­burg“ trug. Seit dem 27. Jan­u­ar ist Geb­hardt nicht nur Domain­in­hab­er der KMOB-Inter­net­seite, die immer noch online ist, son­dern auch des “neuen“ Zusam­men­schlusses FK-BRB.

Auf ihrem Web­blog doku­men­tieren sie neben besucht­en Demon­stra­tio­nen, Gerichtsver­hand­lun­gen und Ter­mi­nen auch eigene Mah­nwachen. Wie etwa vom 13. März 2011 in Bernau (bei Berlin).

Dort hat­te man unter dem Mot­to: “Atom­ausstieg Jet­zt! Sol­i­dar­ität mit Japan“ eine Mah­nwache auf dem örtlichen Mark­t­platz durchge­führt. Mit von der Par­tie waren die Kam­er­ad­schaft­sak­tivis­ten Pas­cal Rosin und Robert Gebhardt.

Erwäh­n­ter Pas­cal Rosin ver­wal­tet den YouTube-Account “mdbran­den­burg“ (Medi­en­di­enst Bran­den­burg) von welchem ein Video der Ver­anstal­tung gepostet wurde. Er unter­stützte die KMOB bere­its während der­er aus­gerufe­nen “Märkischen Aktionswochen“ durch Video­ma­te­r­i­al und Fotos von Gegendemonstrant_innen.

Die auf dem dama­li­gen Web­blog geposteten Bilder wur­den wahrschein­lich mit ein­er Kam­era geschossen, die Robert Geb­hardt am 24. Feb­ru­ar 2010 bei ein­er Mah­nwache “gegen Kinder­schän­der“ mit sich führte.

Er war die einzige Per­son, die bei der, vom Kreisver­band Märkisch-Oder­land der “Nation­aldemokratis­chen Partei Deutsch­lands“ (NPD) und KMOB durchge­führten Ver­anstal­tung, der für das Fotografieren der Geschehnisse zuständig war. Mith­il­fe der Exif-Dat­en ist nachvol­lziehbar, wann diese Kam­era genutzt wurde und somit darauf geschlossen wer­den, dass Robert Geb­hardt als der Fotograf zu iden­ti­fizieren ist.

Demzu­folge sind auch die Bilder vom 23. März 2011, als der FK-BRB gemein­sam mit dem Kreisver­band Märkisch-Oder­land der NPD eine Mah­nwache durch­führte, ver­mut­lich Geb­hardts Werk.

Grund für die Ver­anstal­tung in Bad Freien­walde bot eine Gerichtsver­hand­lung ein­er sex­uellen Nöti­gung mit Frei­heits­ber­aubung und gefährlich­er Kör­per­ver­let­zung. Es beteiligten sich rund 20 Neon­azis, vor­rangig Mit­glieder der ver­bote­nen Kam­er­ad­schaft “Front­bann 24“ aus Berlin.

Der Titel “Fre­un­deskreis Bran­den­burg“ ist bish­er nur als Name eines Fanzines bekan­nt, welch­es sich der Betreu­ung von inhaftierten Recht­en ver­schrieben hat. Bis zum Jar 2006 erschien das Hef unter dem Namen “Fre­un­deskreis Bran­den­burg“, dass jew­eils mit anti­semi­tis­chen Karika­turen, ras­sis­tis­ch­er Het­ze und Inter­views von Inhaftierten geprägt war. Die Zeitschrift erscheint auch heute noch, allerd­ings unter dem Titel “JVA-Report“.

Nach­trag 31. März: Ursprünglich war hier geschrieben, dass das “Fre­un­deskreis Brandenburg“-Transparent in Magde­burg unter anderem von David Ehling getra­gen wurde. Dies ist nicht zutr­e­f­fend. Desweit­eren: Der erwäh­nte Youtube-Account “mdbran­den­burg“ wurde zwis­chen­zeitlich gelöscht.

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