Am Dienstag, dem 19. August verteilten vier NPDler in der Forster Innenstadt Handzettel und suchten
Personen, die sich noch in die NPD-UnterstützerInnenliste eintragen, damit die Partei bei den
Kommunalwahlen im Spree-Neiße-Kreis überhaupt antreten kann.
Am Vormittag postierten sich die Rechtsextremen vor dem gut frequentierten Haupteingang des
Forster Kaufland-Marktes und begannen, PassantInnen anzusprechen. Die beiden augenscheinlich
Hauptverantwortlichen kamen hörbar aus Sachsen, durch ihr Äußeres waren sie nicht als
Rechtsextreme zu erkennen. Ihre beiden Helfer zeigten durch T‑Shirts mit den Aufschriften „Sturm
18“ und „White Anger“ jedoch deutlich wes Geistes Kind sie sind.
Durch das zivile Auftreten der beiden Sachsen ließen sich PassantInnen oft täuschen und in ein
Gespräch verwickeln, doch spätestens als klar wurde, wer hier um Unterstützung wirbt, beendeten
fast alle das Gespräch und auch viele der Handzettel verschwanden ungelesen in den Mülleimern.
Im direkten Umfeld der ungeliebten Wahlkämpfer versammelten sich nach und nach kritische
Forster Bürgerinnen und Bürger und auch die antifaschistische Forster Jugend ließ nicht lange auf
sich warten. Die Neonazis waren jetzt deutlich in der Minderheit. Weil sie der Meinung waren, dass
sie von den anwesenden AntifaschistInnen bei ihrem Wahlkampf gestört werden, riefen sie die
Polizei, die sich jedoch damit begnügte das Geschehen aus der Distanz zu beobachten. Auch die
geringe Verstärkung durch örtliche Thor-Steinar-Fans konnte das Kräfteverhältnis nun nicht mehr
verändern.
Vielleicht aus Frust über die oft sehr abweisenden PassantInnen oder die Überzahl der GegnerInnen
verließen die sächsischen NPDler die Stadt gegen Mittag. Wahrscheinlich haben sie es aber
dennoch geschafft alle für die Kandidatur nötigen Unterschriften zu sammeln, was bedeutet, dass
bis zu den Kommunalwahlen mit erhöhter Präsenz NPD und Co. in den regionalen
Fußgängerpassagen gerechnet werden muss.