30. Dezember 2022 · Quelle: Antifa Strausberg

ONE Security: Mit Nazis gibt es keine Sicherheit

In Strausberg und Umgebung kommt seit Jahren die Security Firma "ONE Security" zum Einsatz. Hier arbeiten immer wieder einschlägig bekannte Neonazis. Dies stellt für alle Besucher*innen von den "abgesicherten" Veranstaltungen ein hohes Risiko dar.

In Straus­berg und den umliegen­den Gemein­den wird immer wieder die Secu­ri­ty Fim­ra “ONE Secu­ri­ty” mit Sicher­heit­sauf­gaben betreut. One-Secu­ri­ty ist eine Abspal­tung der Berlin­er Fir­ma “Flash-Secu­ri­ty”. Der Besitzer ist Oliv­er Nitschke. Seit Jahren beschäftigt die Fir­ma Neon­azis und Per­so­n­en aus dem Rocker-Milieu.

ONE Secu­ri­ty hat zur Zeit immer noch die Tür im soge­nan­nten “Volk­shaus” fest in ihrer Hand. Das Volk­shaus ist eine der weni­gen Par­ty-Loca­tions in der Stadt. Besucher*innen bericht­en von Hit­ler­grüßen unter den Secu­ri­ties. Einige der in der Region stat­tfind­en­den Stadt- und Dorffest wur­den durch ONE Secu­ri­ty “abgesichert”. Bei diesen wird auch der seit den 90er Jahren aktive Neon­azis Daniel Her­rmann von ONE Secu­ri­ty angestellt, so zulet­zt beim “Klos­ter­dor­fer Teich­fest” vom 26.–28. August 2022 oder beim Wei­h­nachts­markt in Rehfelde am 17. Dezem­ber 2022. Her­rmann gehörte der seit 2005 ver­bote­nen Kam­er­ad­schaft “ANSDAPO” an und hat Verbindun­gen zu deren Nach­fol­ge­or­gan­i­sa­tion “AO Straus­berg”. Er hat beste Kon­tak­te zu dem Berlin­er Neon­azi Sebas­t­ian Birr, der in Rehfelde geboren und aufgewach­sen ist. Birr ist Betreiber der Gerüst­bau­fir­ma “Sys­tem­feind”, welche bere­its dadurch aufge­fall­en ist, dass Neon­azis hier beschäftigt wer­den [1]. Ein Stick­er dieser Fir­ma klebt bei Daniel Her­rmann auf dem Auto. Es lässt sich ver­muten, dass die bei­den sich schon länger ken­nen, da Her­rmann in Zin­ndorf, einem Ort­steil von Rehfelde, wohnt. Sein Grund­stück dient regelmäßig als Tre­ff­punkt und Party­lo­ca­tion von Neon­azis aus der Region. Her­rmann nutzt die Arbeit als Secu­ri­ty, um jün­gere Neon­azis zu rekru­tieren. Dies zeigt das Beispiel Dominik Schöiberg. Schöiberg ver­suchte nach der Schule eine Secu­ri­ty-Aus­bil­dung am Ober­stufen-Zen­trum in Straus­berg zu machen. Erfahrun­gen sam­melte er dabei bei ONE Secu­ri­ty. Schöiberg musste die Aus­bil­dung vorzeit­ig been­den, nach­dem die Schule über seine Verbindun­gen in die Nazis­szene informiert wurde. Heute ist er Fleis­ch­er und arbeit­et bei REWE.

Neben Her­rmann kommt auch Kevin Wohlfahrt regelmäßig bei ONE Secu­ri­ty zum Ein­satz. Wohlfahrt betrieb lange den Ger­man Melt­down Store am Straus­berg­er Lin­den­platz. In diesem Laden wur­den neben den recht­en Marken “Label23” und “ProVi­o­lence” auch Base­ballschläger und Sturmhauben verkauft [2]. Der Ger­man Melt­down viel auch durch ein Spon­sor­ing des recht­en Kampf­s­portevents “Sprawl and Brawl” n Berlin auf. Wohlfahrts Geschäft ging Pleite und nun arbeit­et er bei ein­er Dachdeck­er-Fir­ma. Seine Secu­ri­ty-Dien­ste bei ONE Secu­ri­ty hat er aber nicht aufgegeben.

Neon­azis­tis­che Bezüge auf kör­per­liche Stärke und eine “kraftvolle” Männlichkeit sind im pri­vat­en Sicher­heits­gewerbe gern gese­hen. Ihre Präsenz auf Dorffesten ist immer eine Gefahr für alle Men­schen, die nicht in ihr Welt­bild passen. Stärk­er als noch an anderen Orten, da hier mas­siv Alko­hol kon­sum­iert wird und Dorffeste als Refugium “Deutsch­er Kul­tur” zele­bri­ert wer­den. Sollen Nazis für Sicher­heit sor­gen ist klar, dss damit nicht die Sicher­heit aller gemeint ist. Men­schen mit Ras­simuser­fahrun­gen, queere Per­so­n­en und alter­na­tiv oder links ausse­hende Jugendliche kön­nen wed­er Hil­fe noch Sicher­heit erwarten, son­dern eher Bedro­hung und Ein­schüchterung. Brisan­ter wird das Ganze durch eine ras­sis­tis­che Mobil­isierung, welche durch die AfD in diesem Som­mer im Oder­bruch erfol­gte. Nach ein­er gewaltäti­gen Auseinan­der­set­zung bei einem Dorffest in neu­treb­bin ver­bre­it­ete die AfD, allen Voran MdL Lars Gün­ther Fly­er mit dem Titel “Migrantenge­walt im Oder­bruch stop­pen”. Diese Fly­er nah­men Rechte und Ras­sis­ten zum Anlass die Bewachung der Dorffeste sel­ber in die Hand zu nehmen. In mehreren Orten sam­melten sich Män­ner zusam­men zu selb­ster­nan­nten kleinen Bürg­er­wehren, Dass es hier nicht zu über­grif­f­en und Gewalt kam, lag nur an ver­mehrter Präsenz der Polizei. Die ras­sis­tis­che Het­ze der AfD trifft auf Secu­ri­ty-Struk­turen, die durch­set­zt sind mit Nazis.

 

[1] https://antifa-berlin.info/recherche/259-lichtenberger-gerstbau-systemfeind

[2] https://inforiot.de/kampfsportturnier-in-strausberg-mit-nazibeteiligung/

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Beiträge aus der Region

Opferperspektive

Logo de rOpferperspektive Brandenburg

NSUwatch Brandenburg

Polizeikontrollstelle

Logo der Polizeikontollstelle - Initiative zur Stärkung der Grund- und Bürgerrechte gegenüber der Polizei

Netzwerk Selbsthilfe

Termine für Potsdam

Termine für Berlin

Suche

  • Kategorien


  • Regionen


Inforiot