In Strausberg und den umliegenden Gemeinden wird immer wieder die Security Fimra “ONE Security” mit Sicherheitsaufgaben betreut. One-Security ist eine Abspaltung der Berliner Firma “Flash-Security”. Der Besitzer ist Oliver Nitschke. Seit Jahren beschäftigt die Firma Neonazis und Personen aus dem Rocker-Milieu.
ONE Security hat zur Zeit immer noch die Tür im sogenannten “Volkshaus” fest in ihrer Hand. Das Volkshaus ist eine der wenigen Party-Locations in der Stadt. Besucher*innen berichten von Hitlergrüßen unter den Securities. Einige der in der Region stattfindenden Stadt- und Dorffest wurden durch ONE Security “abgesichert”. Bei diesen wird auch der seit den 90er Jahren aktive Neonazis Daniel Herrmann von ONE Security angestellt, so zuletzt beim “Klosterdorfer Teichfest” vom 26.–28. August 2022 oder beim Weihnachtsmarkt in Rehfelde am 17. Dezember 2022. Herrmann gehörte der seit 2005 verbotenen Kameradschaft “ANSDAPO” an und hat Verbindungen zu deren Nachfolgeorganisation “AO Strausberg”. Er hat beste Kontakte zu dem Berliner Neonazi Sebastian Birr, der in Rehfelde geboren und aufgewachsen ist. Birr ist Betreiber der Gerüstbaufirma “Systemfeind”, welche bereits dadurch aufgefallen ist, dass Neonazis hier beschäftigt werden [1]. Ein Sticker dieser Firma klebt bei Daniel Herrmann auf dem Auto. Es lässt sich vermuten, dass die beiden sich schon länger kennen, da Herrmann in Zinndorf, einem Ortsteil von Rehfelde, wohnt. Sein Grundstück dient regelmäßig als Treffpunkt und Partylocation von Neonazis aus der Region. Herrmann nutzt die Arbeit als Security, um jüngere Neonazis zu rekrutieren. Dies zeigt das Beispiel Dominik Schöiberg. Schöiberg versuchte nach der Schule eine Security-Ausbildung am Oberstufen-Zentrum in Strausberg zu machen. Erfahrungen sammelte er dabei bei ONE Security. Schöiberg musste die Ausbildung vorzeitig beenden, nachdem die Schule über seine Verbindungen in die Nazisszene informiert wurde. Heute ist er Fleischer und arbeitet bei REWE.
Neben Herrmann kommt auch Kevin Wohlfahrt regelmäßig bei ONE Security zum Einsatz. Wohlfahrt betrieb lange den German Meltdown Store am Strausberger Lindenplatz. In diesem Laden wurden neben den rechten Marken “Label23” und “ProViolence” auch Baseballschläger und Sturmhauben verkauft [2]. Der German Meltdown viel auch durch ein Sponsoring des rechten Kampfsportevents “Sprawl and Brawl” n Berlin auf. Wohlfahrts Geschäft ging Pleite und nun arbeitet er bei einer Dachdecker-Firma. Seine Security-Dienste bei ONE Security hat er aber nicht aufgegeben.
Neonazistische Bezüge auf körperliche Stärke und eine “kraftvolle” Männlichkeit sind im privaten Sicherheitsgewerbe gern gesehen. Ihre Präsenz auf Dorffesten ist immer eine Gefahr für alle Menschen, die nicht in ihr Weltbild passen. Stärker als noch an anderen Orten, da hier massiv Alkohol konsumiert wird und Dorffeste als Refugium “Deutscher Kultur” zelebriert werden. Sollen Nazis für Sicherheit sorgen ist klar, dss damit nicht die Sicherheit aller gemeint ist. Menschen mit Rassimuserfahrungen, queere Personen und alternativ oder links aussehende Jugendliche können weder Hilfe noch Sicherheit erwarten, sondern eher Bedrohung und Einschüchterung. Brisanter wird das Ganze durch eine rassistische Mobilisierung, welche durch die AfD in diesem Sommer im Oderbruch erfolgte. Nach einer gewaltätigen Auseinandersetzung bei einem Dorffest in neutrebbin verbreitete die AfD, allen Voran MdL Lars Günther Flyer mit dem Titel “Migrantengewalt im Oderbruch stoppen”. Diese Flyer nahmen Rechte und Rassisten zum Anlass die Bewachung der Dorffeste selber in die Hand zu nehmen. In mehreren Orten sammelten sich Männer zusammen zu selbsternannten kleinen Bürgerwehren, Dass es hier nicht zu übergriffen und Gewalt kam, lag nur an vermehrter Präsenz der Polizei. Die rassistische Hetze der AfD trifft auf Security-Strukturen, die durchsetzt sind mit Nazis.
[1] https://antifa-berlin.info/recherche/259-lichtenberger-gerstbau-systemfeind
[2] https://inforiot.de/kampfsportturnier-in-strausberg-mit-nazibeteiligung/