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Wiesenhof Schlachtfabrik in Niederlehme blockiert

Bei­de Werk­tore sind mit Beton­fässern ver­stellt, an denen sich ins­ge­samt vier Men­schen fest­geket­tet haben. Eine weit­ere Per­son befind­et sich in ca. fünf Metern Höhe auf einem Met­all­dreibein über einem der Fäss­er. Einige Aktivist*innen sind auf LKWs gek­let­tert. Zur gle­ichen Zeit haben sich an die 10 Per­so­n­en zu ein­er Kundge­bung versammelt.
Der Protest ist keine vere­inzelte Aktion gegen die gewalt­same Schlacht­maschiner­ie, die Tiere fab­rik­mäßig in Fleis­chteile zerteilt. Die Schlacht­fab­rik, die wir als konkretes Ziel unser­er Aktion gewählt haben, vere­int in sich all die Ver­hält­nisse, die es anzu­greifen und zu über­winden gilt. Sie ste­ht für die Degradierung alles Lebens und deren Ressourcen zu verkauf­baren Waren, welche mit unserem Angriff heute gestört wer­den soll.
Die Aktion ist Teil der Antworten link­er Kämpfe auf die gesamt­ge­sellschaftliche Katas­tro­phe des glob­al herrschen­den Kap­i­tal­is­mus, nach dessen Logik unter­drückt, aus­ge­beutet und aus­ge­gren­zt wird, was rechte Ide­olo­gie, Konkur­ren­zkampf und Entsol­i­darisierung zur Folge hat. Sie ist gegen die kap­i­tal­is­tis­che Pro­duk­tion gerichtet, die Arbeiter*innen, Tiere und Natur ver­w­ertet und in deren Sinne Gren­zen und Mauern gegen jene errichtet wer­den, die in dieser Ver­w­er­tungssys­tem­atik derzeit als über­schüs­sige und unnütze Arbeit­skräfte gelten.
Die Aktion ist eine Sol­i­darisierung mit den geknechteten Arbeiter*innen, den verd­inglicht­en Tieren und den durch eine extrem repres­sive, ras­sis­tis­che Poli­tik ins Elend getriebe­nen Geflüchteten. Sie ist eine Bemäch­ti­gung gegen die aufer­legte Ohn­macht, ein Zuwort­melden emanzi­pa­tiv­er Poli­tik gegen rechte und kon­ser­v­a­tive Parolen.
In Zeit­en von Pegi­da und Afd, in denen sich Men­schen allzuoft in den Straßen zusam­men­rot­ten, um selb­st gegen entste­hende Geflüchtete­nun­terkün­fte oder Geflüchtete vorzuge­hen, empfind­en wir es als sehr unter­stützenswert, dass es wie hier in Königswuster­hausen auch Men­schen gibt, die sich als Bürger*inneninitiative formieren, um gegen einen Schlacht­fab­rik aktiv zu werden.
In den Schlacht­fab­riken wird der Zwang und die Gewalt des Kap­i­tal­is­mus gut sicht­bar: Im Antrans­port der lebendi­gen Ware, den Tieren, und ihrer gewalt­täti­gen Zurich­tung am Schlacht­band. In den prekären Arbeits­be­din­gun­gen der Schlachthofmitarbeiter*innen. In der zer­störten und emis­sions­be­lasteten Natur, die den Schlachthof umgibt.
Aber auch in den Pro­duk­tion­sprozessen, die denen in der Schlacht­fab­rik vor- bzw nachgeschal­tet sind: Beispiel­sweise dem Fut­ter­mit­te­lan­bau, der mit Land Grab­bing, Vertrei­bung und Naturz­er­störung ver­bun­den ist. Oder dem Export der Fleis­chwaren in den glob­alen Süden, der die Pro­duk­tion in diesen Län­dern und deren Unab­hängigkeit und Selb­st­bes­tim­mung zerstört.
Dieser Export dient auch in der Tier­aus­beu­tungsin­dus­trie der Gewin­n­max­imierung, die inner­halb der kap­i­tal­is­tis­chen Wirtschaft­sor­d­nung unumgänglich ist. Damit ein­her gehen Wach­s­tum­spläne der führen­den Unternehmen, die bere­its an ihren Stan­dorten Anträge auf Erweiterun­gen oder für Neubaut­en von Schlach­tan­la­gen gestellt haben.
So plant auch die PHW Gruppe Marke Wiesen­hof bei der hier ort­san­säs­si­gen Fir­ma „Märkische Geflügel­hof-Spezial­itäten“, die Schlachtleis­tung von 190 auf 352 Ton­nen Lebendgewicht pro Tag nahezu zu ver­dop­peln. Umgerech­net entspricht dies der Tötung von ca. 160.000 tier­lichen Indi­viduen tagtäglich.Diese Schlacht­pläne sollen durchkreuzt, das Schlacht­en been­det wer­den und mit diesem alle For­men von Aus­beu­tung, Unter­drück­ung, Gewalt und Zerstörung.
Wir ver­ste­hen diese Aktion als eine Auf­forderung, Wege zu ein­er befre­it­en Gesellschaft zu suchen, gegen die behauptete Alter­na­tivlosigkeit der Unfrei­heit und des Zwangs des Kap­i­tal­is­mus. Die Aktion wird von Aktivist*innen von Tier­far­briken Wider­stand, Kam­pagne gegen Tier­far­briken, Mas­tan­la­gen Wider­stand, BI KW stinkt’s, BI Saustall Wadels­dorf, Berlin­er Tier­be­freiungsak­tion, Ani­mal Cli­mate Action und Einzelper­so­n­en unterstützt.
 
Aktuelle Infos unter:
https://tierfabriken-widerstand.org/newsticker-schlachthofblockade-niede…
facebook.com/tierfabrikenwiderstand

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