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Antifaschismus

Wir sind alle kriminell…

Neu­rup­pin — Am Sam­stag, dem 09. Mai 2015 fan­den sich ca. 20 Jugendliche zusam­men, um den Tag für kün­st­lerische Aktio­nen zu nutzen. Hier­bei lag der Fokus auf dem am 06.06.2015 geplanten Neon­azi­auf­marsch zum soge­nan­nten “Tag der deutschen Zukun­ft”, welch­er in Neu­rup­pin stat­tfind­en soll. Die Idee war, durch ver­schiedene, kün­st­lerische Ele­mente auf den Tag und die damit ver­bun­de­nen Gegen­proteste aufmerk­sam zu machen und dadurch ein Zeichen gegen Neon­azis und Ras­sis­mus zu setzen.
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So wurde z.B. das Soziale Zen­trum in der Bahn­hof­sstraße mit einem Trans­par­ent ver­schön­ert und eine Fotomon­tage erstellt. Zum Abschluss des Tages sollte am Bahn­hof ein selb­st gedreht­es Video erstellt wer­den, welch­es sich mit den geplanten Gegen­protesten am 06.06.2015 sol­i­darisiert. Auch hier für war Kreativ­ität voraus­ge­set­zt. So kamen die Jugendlichen mit ver­schiede­nen, bun­ten Verklei­dun­gen, mit kreativ­en Masken und geschmink­ten Gesichtern und stell­ten ein buntes Bild dar.
Nach einem pro­duk­tiv­en und spaßi­gen Tag woll­ten diese dann ins JWP-Mit­ten­drin gehen, wo noch eine Infover­anstal­tung geplant war. Mit lustiger Verklei­dung ging es also in Rich­tung des Haus­es. Die weni­gen vor­beifahrende Autos und Radfahrer*innen waren sichtlich belustigt von dem Umzug und macht­en nicht den Ein­druck als würde sie sich von der Gruppe gestört fühlen.
Kaum 20 Meter später wurde die Gruppe dann von einem aufge­heizten „Typen“, der anscheint vom polizeilichen Staatss­chutz war, gestoppt. Er zeigte uns eine „Marke“, welche durch das sofor­tige Weg­steck­en nicht erkennbar war. Ohne Vor­war­nung begann er, die Gruppe von der Straße zu schub­sen. Mehrere Ver­suche, die Sit­u­a­tion zu beruhi­gen, z.B. durch die Anmel­dung ein­er Eil­ver­samm­lung, die er ver­wehrte, wurde durch das aggres­sive und gewaltvolle Auftreten des Beamten unmöglich gemacht. Er wen­dete mehrfach einen Hebel­griff an, aus von uns nicht ersichtlichen Grün­den und provozierte damit eine aufge­heizte Stim­mung. Hier­bei kam es zu kleineren Ver­let­zun­gen unser­er Leute.Dann wur­den unsere Per­son­alien fest­gestellt und mehrere Anzeigen gefertigt.
Wir verurteilen dieses aggres­sive Auftreten, das Ver­wehren unser­er Rechte und lassen uns von dieser Pro­voka­tion nicht einschüchtern!
Wir set­zen aus ein­er Notwenigkeit her­aus Zeichen gegen Ras­sis­mus, Sozial­dar­win­is­mus und eine men­schen­ver­ach­t­ende Asylpoli­tik! Solange monatliche hun­derte Flüch­t­ende an den Außen­gren­zen der EU ermordet wer­den und diejeni­gen, welche die gefährliche Flucht über­leben in Asyl­heime gesteckt und später abgeschoben wer­den; solange Neon­azis ihre men­schen­ver­ach­t­ende Scheiße ver­bre­it­en und gegen Flüchtlinge het­zen und solange wir keine Welt haben, die für alle einen Platz bere­i­thält, wer­den wir Zeichen dage­gen set­zen und uns Raum für unsere Utopi­en schaffen!
Wir set­zen uns weit­er für ein sol­i­darisches Miteinan­der, Chan­cen­gle­ich­heit und freie Ent­fal­tungsmöglichkeit für alle Men­schen ein! Wir stellen uns gegen eine soge­nan­nte “Zukun­ft” voller Aus­gren­zung und Unterdrückung!
Gegen eine men­schen­ver­ach­t­ende Asylpoli­tik und für eine Welt in der viele Wel­ten Platz haben! Gegen die ras­sis­tis­che Het­ze und Morde der Neonazis!
Für eine Zukun­ft voller Vielfalt!
 
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P.S.: Mit der Berichter­stat­tung zu diesem Vor­fall waren wir sehr unzufrieden (siehe: http://www.maz-online.de/). Wieder ein­mal wurde eine Polizeimel­dung unkri­tisch über­nom­men, obwohl schon in der Ver­gan­gen­heit eine ten­den­z­iöse und verz­er­rte Darstel­lung der Polizeimit­teilun­gen offen­sichtlich war (etwa der Vor­fall an Sil­vester).
 
P.P.S.: Liebe Redak­tion der MAZ, wenn Ihr Eure Artikel bebildern wollt, aber kein passendes Bild habt, dann fragt doch ein­fach bei uns an, ob wir aushelfen kön­nen. Reis­serische Bilder von der Walpur­gis­nacht in Berlin mit Rauch und Pyrotech­nik sehen zwar schön aus, sug­gerieren aber, dass sie irgen­det­was mit Neu­rup­pin zu tun hät­ten – was nicht der Fall ist. Diese Art von Jour­nal­is­mus sind wir von Euch eigentlich nicht gewohnt. Das vielle­icht als sol­i­darisch-gemeinte Kri­tik. Liebe Grüße Eure MittenDrin-Crew

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