Friesack, 19. Mai 2020. Alle, die sich auf die 22. Ausgabe des Frierock Festivals gefreut haben, müssen jetzt stark sein — und werden ihre Geduld auf eine ungeplant lange Probe stellen müssen: Das beliebte Rockfestival wird erst wieder am 13./14. August 2021 die Tore der Freilichtbühne Friesack öffnen können. Zurücklehnen wird sich das Organisationsteam bis dahin mitnichten.
Die Planungen für ein weiteres August-Wochenende der Ekstase, des musikalischen Hochgenusses und der unbändigen Tanzfreude waren schon so gut wie abgeschlossen. Doch nun machen die Eindämmungsmaßnahmen rund um das Coronavirus dem Frierock-Kollektiv und seinen Gästen einen Strich durch die Rechnung. “Wir hatten bereits ein schlagfertiges, abwechslungsreiches und absolut tanzbares Line-Up in der Pipeline. Die Tinte unter den ersten Verträgen mit den Bands ist schon seit einiger Zeit trocken.”, so Valentin Franklyn aus dem Organisationsteam des Frierock Festivals.
Überraschend kommt die Absage zu diesem Zeitpunkt nicht, hatte die Brandenburgische Landesregierung doch bereits Mitte April beschlossen, dass Großveranstaltungen bis zum 31. August verboten sein werden. “Natürlich haben uns die verschiedenen Szenarien schon seit einigen Wochen beschäftigt. In unseren regelmäßigen Videokonferenzen war das ein Dauerthema. Aber wer neben dem eigentlichen Beruf so viel Zeit und Energie in die Organisation eines Festivals steckt, der klammert sich vielleicht etwas länger an einen dünnen Strohhalm als Leute, für die das nur ein Job ist.”, so Franklyn.
Doch was macht ein Festival-Organisationsteam in Zeiten wie diesen? Christian Brüggmann, ein weiterer Mitstreiter aus dem Frierock-Kollektiv hat eine einfache Antwort: “Ein bloßes Musikfestival sind wir ja schon lange nicht mehr. Wir sind eine Gruppe aus ungefähr 50 jungen und junggebliebenen Menschen mit den unterschiedlichsten Talenten und Ideen. Da entstehen ständig neue Projekte und Initiativen für Friesack, das Havelland und die Welt.” Wie das konkret aussieht? In den letzten Jahren initiierten die Frierocker mit ortsansässigen Vereinen, engagierten Bürgerinnen und Bürgern, Lokalpolitik, Stadtverwaltung und weiteren wichtigen Partnern den Runden Tisch Friesack, der sich für die Integration von Geflüchteten einsetzte. Daraus entstanden weitere Projekte, wie ein Fachtag zur Arbeitsmarktintegration geflüchteter Menschen vor Ort. 2018/2019 organisierten die Rockmusikfreunde einen Jugendaustausch mit Israel, an denen dreizehn Jugendliche aus dem Havelland teilnahmen und Jerusalem, Haifa, Tel Aviv, das Tote Meer sowie zuvor fremde Menschen und Kulturen kennenlernen konnten.
Von daher passt es zum Frierock-Kollektiv, dass es auch in Zeiten von sozialer Distanz und Krise zusammenhält und kreativ-konstruktiv die aktuellen Herausforderungen angeht. So entstand das Projekt “FRIEROCK HILFT”. Mehrere kleine Aktionen sollen unterstützen, helfen oder einfach eine Freude machen. So wurde der Erlös einer von den Frierocker*innen Christina Brandl, Judith Stefan und Max Gröger gestemmten Maskennähaktion, bei der alte Festivalshirts verwendet wurden, an CADUS e.V. gespendet. Diese
13.–14. August 2021
Freilichtbühne Friesack