(Berliner Zeitung) POTSDAM. Knapp drei Wochen nach der versuchten Abschiebung eines minderjährigen Vollwaisen aus Kirgisien hat die Potsdamer Staatsanwaltschaft die Ermittlungen gegen sechs BGS-Beamte wegen Körperverletzung im Amt übernommen. Das teilte die Behörde in Potsdam mit. Der 17-Jährige sollte am 19. Dezember in sein Heimatland abgeschoben werden. Dabei erlitt er Verletzungen, darunter eine Gehirnerschütterung, die den Abbruch der Rückführung und eine kurzzeitige Einlieferung ins Krankenhaus erzwan- gen.
Ermittlungen gegen BGS nach Eklat um Kirgisen
(FR) Berlin/Potsdam. Die Potsdamer Staatsanwaltschaft hat
knapp drei Wochen nach der versuchten Abschiebung eines minderjährigen
Vollwaisen aus Kirgistan in sein Heimatland die Ermittlungen gegen sechs
Beamte des Bundesgrenzschutzes (BGS) wegen Körperverletzung im Amt
übernommen. Dies teilte die Behörde am Dienstag mit. Der 17-Jährige sollte
am 19. Dezember abgeschoben werden. Dabei erlitt er Verletzungen, darunter
eine Gehirnerschütterung, die den Abbruch der Rückführung und eine
kurzzeitige Einlieferung ins Krankenhaus erzwangen.
Der Anwalt des Betroffenen hatte am 22. Dezember Strafanzeige gegen die
beteiligten BGS-Beamten gestellt, die den Jugendlichen nach dessen Angaben
auch geschlagen haben sollen. Der Jugendliche war nach Angaben des
Flüchtlingsseelsorgers Dieter Ziebarth auf dem Flughafen Schönefeld in eine
russische Linienmaschine geschleift worden. Um ihn am Schreien zu hindern,
hatten ihm die Beamten im voll besetzten Passagierraum zunächst Mund und
Nase zugehalten und ihn dann geschlagen. Ziebarth hatte die versuchte
Abschiebung des Vollwaisen auch gerügt, weil der Jugendliche damit von
seinem in Berlin ebenfalls auf die Abschiebung wartenden Bruder getrennt
worden wäre.