COTTBUS Der Cottbuser Generalsuperintendent Rolf Wischnath hat die vom Potsdamer Innenministerium angewiesene Abschiebung der Kosovo-Familie Bunjaku scharf kritisiert. “Das ist im Gewand des Rechts einhergehendes Unrecht”, sagte Wischnath. Die Familie sei seit langer Zeit in Guben integriert. Der Kirchenmann ist auch Vorsitzender des Brandenburger Aktionsbündnisses gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit.
Wischnath betonte, die Gubener, “die ansonsten als fremdenfeindliche Außenostler diskreditiert” würden, hätten sich für das Verbleiben der Familie eingesetzt. “Endlich ein anderes Signal aus Guben”, sagte er. Dennoch sei nun nach langem Streit zwischen dem Spree-Neiße-Landrat Dieter Friese (SPD) und dem Innenministerium der Landrat ultimativ darauf hingewiesen worden, der Anordnung des Ministeriums Folge zu leisten, die Familie abschieben zu lassen. In einer so befremdlichen Rechtslage könne der Minister offenkundig nicht der Menschlichkeit folgen, so Wischnath. Das Innenministerium hatte am vergangenen Donnerstag die Abschiebung angewiesen. Grund: Die Gefahr einer möglichen Verfolgung des Familienvaters Bunjaku könne mit hinreichender Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden. Die Familie hätte Deutschland ursprünglich bereits im September verlassen müssen. Landrat Friese hatte aber damals eine einjährige Duldung ausgesprochen.
Kategorien