Zoo Eberswalde
Auszug aus der Veranstaltungsbroschüre:
Genießen Sie afrikanisches Flair mit temperamentvoller Live-Musik und Tanz der Band Odjadike und Ballet Zebola aus dem Kongo
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Diese Veranstaltung soll die Volksgruppe der San, den „letzten ersten Menschen“, durch Hilfe zur Selbsthilfe bei der sanften Integration in unsere moderne Zeit unterstützen.
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• Erleben Sie die Tiere hautnah im besonderen Ambiente
• Lassen Sie sich von einzigartigen Lichteffekten faszinieren
• Entdecken Sie nachtaktive Tiere im Zoo bei einem individuellen nächtlichen Zoo-Rundgang
• Lernen macht Spaß – Angebote der Zooschule für die Jüngsten
• Erfreuen Sie sich an Informationen über Namibia und die San, die vom Aussterben bedrohten letzten ersten Menschen
• Bewundern und erwerben Sie die Schnitzereien, Flechtarbeiten und weiteres Kunsthandwerk, das von ihnen geschaffen wurde.
Ganze Broschüre hier zum Download
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Zoo Berlin:
Ausgerechnet als Teil der Jubiläumsreihe „20 Jahre Unabhängigkeit“ veranstaltet die Deutsch-Namibische Gesellschaft in Kooperation mit der ‘p.art.ners berlin-windhoek gGmbH’ und dem Zoo Berlin einen “Öffentlichen Namibia-Tag im Zoo für die ganze Familie”.
Auszug aus der Einladung:
Die p.art.ners berlin–windhoek gGmbH fördert das Engagement namibischer und deutscher Künstler, die sich in ihrer Arbeit mit dem Naturschutz in Namibia beschäftigen. Die Botschaft der Republik Namibia unterstützt die Veranstaltung als Teil der Jubiläumsreihe „20 Jahre Unabhängigkeit“ und „ 10 Jahre Städtepart- nerschaft Berlin-Windhoek“.
Der Berliner Zoo bietet als Gastgeber an beiden Tagen das ideale Umfeld zum Thema.
Im Zoorestaurant stehen an diesem Wochenende afrikanische Spezialitäten auf dem Speiseplan.
Ganze Broschüre hier zum Download
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Zuvor hatte auch der Zoo Krefeld “Afrika-Tage” veranstaltet, dies jedoch bereut:
(Artikel: “Zoo-Aufsichtsratschef versteht Afrikatag-Kritik”)
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HANDELN:
Man hätte meinen können, der Fall “African Village” in Ausgburg 2005 hätte sich in der Branche herumgesprochen und zu einem Lernprozess geführt. Damals gab es zahlreiche internationale (und deutsche) Proteste; die Veranstaltung wurde dennoch durchgeführt, unter anderem mit dem Argument “dass ja sonst auf Sportveranstaltungen auch keine ‘Farbigen’ mehr zu sehen sein dürften” und man “den Zoo” für den “genau … richtige(n) Ort” halte, um “die Atmosphäre von Exotik zu vermitteln” und den Ausgburger_innen “die Afrikanische Kultur” nahezubringen. Auch damals wurde perfide damit argumentiert, dass der Erlös ja einem ‘guten Zweck™’ zugute kommen werde. Als wäre das durch Veranstaltungen in einem würdigen Rahmen, der strukturell und inhaltlich nicht an die deutsche Geschichte gewaltvoller Völkerschauen anknüpft, nicht zu bewerkstelligen.
Im Fall Eberswalde findet sich dieselbe Konstellation (‘Afrika’ durch Zoobesuch ‘nahebringen’, als homogen konstruieren: ‘afrikanisches Essen’, dabei auch noch etwas Gutes tun: ‘Spenden’, exotisierende Spektakel paternalistisch als ‘afrikanische Interessen’ deuten), jedoch in ganz neuer rassistischer Qualität. Die ‘Volksgruppe’, der durch den Erlös aus der Veranstaltung in Eberswalde finanziell ‘geholfen’ werden soll, wird in der Broschüre doch tatsächlich als Vorstufe von westlichen Menschen bezeichnet und betrachtet, sowie als integrationsbedürftig. In der Ankündigung der Veranstaltung werden afrikanische Menschen und Kulturen nahtlos in die Betrachtung von Tieren eingereiht.
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Wir wünschen uns in diesen beiden Fällen zahlreiche Proteste.
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Bitte schreiben Sie an die Zoodirektionen und an die veranstaltenden Vereine und Organisationen (gerne mit info@derbraunemob.de im cc), um zu erreichen, dass die Geschichtsblindheit und die Verortung afrikanischer Menschen und Kulturen in Tierparks endlich aufhört! Zeigen Sie, dass in Ihrem Namen so etwas nicht veranstaltet werden darf.
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Kontakte:
(Es empfiehlt sich für solche Korrespondenz unbedingt der Zusatz: “Bitte beachten Sie, dass dieser Briefwechsel von mir öffentlich geführt wird, und ich dieses Anschreiben wie auch Ihre eventuelle Antwort zu Zwecken der Dokumentation, Lehre und Aufklärung veröffentlichen werde.“)
“Afrika-Tag” im Zoo Eberswalde:
Genießen Sie afrikanisches Flair mit temperamentvoller Live-Musik und Tanz der Band Odjadike und Ballet Zebola aus dem Kongo.
Diese Veranstaltung soll die Volksgruppe der San, den „letzten ersten Menschen“, durch Hilfe zur Selbsthilfe bei der sanften Integration in unsere moderne Zeit unterstützen.
Zoo Eberswalde, Direktor: Bernd Hensch
Mail: zoo@eberswalde.de
Am Wasserfall 1, 16225 Eberswalde
Telefon: 0 33 34 – 2 27 33, Fax: 0 33 34 – 2 34 65
Mitveranstalter Freundeskreis “Gesundheit für Ombili Berlin-Brandenburg e.V.”
Vorsitzende: Dr. Frauke von Fersen; Mail: von.versen@t‑online.de
An der Wildbahn 41, 16348 Wandlitz; Tel: 033397 – 70017
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“Unterstützung namibischer Naturschutzprojekte” zum namibischen Unabhängigkeitsjubiläum (!) im Zoo Berlin:
Zoologischer Garten Berlin AG, Bernhard Blaszkiewitz (Zoologischer Direktor)
Mail: info@zoo-berlin.de
Hardenbergplatz 8, 10787 Berlin, Tel. 030/25 40 10
Organisatoren: Deutsch-Namibische Gesellschaft e.V. (German-Namibian Society), e‑mail: buero@dngev.de
Sudetenland-Straße 18 37085 Göttingen, Tel.: 05 51/7076781
Unterstützer: Botschaft der Republik Namibia, e‑mail: konsular@namibia-botschaft.de
Reichsstr. 17, 14052 Berlin
Tel.: +49–30-254 095 0
Fax: +49–30-254 095 55
Mitorganisatoren: ‘p.art.ners berlin-windhoek gGmbH‘, e‑mail: info@berlin-windhoek.org
Rungestraße 22–24 (PF 192) 10179 Berlin, Tel. 030/692 08 30 20
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Hintergrundwissen und ‑Infos über den ‘Präzedenzfall’ “African Village” im Zoo Ausgburg:
- Statement der Zoodirektorin, Presse, internationale und deutsche Briefe
— Verleihung und Begründung unseres Negativ Awards, der ‘Braunen Karte’
— Ankündigung der Veranstaltung und Briefwechsel des Zoo Augsburg
— Protestschreiben der Initiativen ISD, ADEFRA u.a.
uvm,
findet sich alles HIER (Kurzform) und HIER (ausführlicher).