Am morgigen Freitag beginnt im Landkreis Spree-Neiße die diesjährige
Woche des ausländischen Mitbürgers. Zum Auftakt findet in Guben ein
interessantes dreitägiges Projekt statt – der “African Comet” .
Schon im vorigen Jahr hatte es im Gubener Jugendclub “Fabrik” eine
afrikanische Woche gegeben. Damals hatten Bewohner des
Asylbewerberheimes unter anderem mit Gubener Hortkindern Spielzeug
gebastelt und mit Jugendlichen Fußball gespielt. An diesem Wochenende
nun gibt es praktisch eine Fortsetzung, allerdings an einem anderen Ort,
nämlich dem Jugendclub “Comet” an der Kaltenborner Straße.
“African Comet” nennt sich das, was von heute bis Sonntag dort über die
Bühne gehen wird, wobei das Wort Bühne zumindest zu Beginn wörtlich zu
nehmen ist. Denn in der Komet-Turnhalle werden deutsche Jugendliche
gemeinsam mit afrikanischen Asylbewerbern zur Eröffnung ein kleines,
etwa 20-minütiges Theaterstück vorführen. Sie werden die Rituale einer
afrikanischen Hochzeit darstellen.
Das ist gar nicht so einfach, wie sich bei den Proben zeigte. Immer
wieder mussten Heike Clodius vom Kreisjugendring und Evita Henze vom
Jugendclub helfend eingreifen. Vor allem das laute und klare Sprechen
der “Schauspieler auf Zeit” musste ständig geübt werden. Zudem gab es
nicht wenige Wechsel in der Besetzung. Manch einem, der ursprünglich
zugesagt hatte, verließ während der Proben der Mut, vor Publikum
aufzutreten. Dennoch ist sich Heike Clodius sicher: “Das wird schon
klappen.”
Die Besucher der Eröffnung erwartet morgen ab 19 Uhr übrigens neben dem
Theaterstück unter anderem noch eine Tanzcomedy der Afrikaner und ein
Hip-Hop-Vergleich “Schwarz-Weiß”.
Höhepunkt sollen die Veranstaltungen am Samstag werden. Dann werden die
Jugendlichen zum Beispiel mit den Asylbewerbern Kochen und auf eine ganz
spezielle Entdeckungstour gehen. Von 15 bis 19 Uhr ist auf dem
Komet-Platz ein Fußballturnier geplant, für das aber extra noch der
Rasen, der eigentlich keiner mehr ist, hergerichtet werden musste. Und
am Abend gibt es ein Konzert mit “Manteca Drums” (Eintritt: zwei Euro).
Am Sonntag sollen dann die Erfahrungen der zwei Vortage bei Kaffee und
Kuchen ausgewertet werden.
Vorbereitet wurde das Projekt bereits seit Mai. “Die jungen Leute haben
sehr gut mit gemacht” , schätzt Heike Clodius ein. Ein Grund dafür
könnte sein, dass die Jugendlichen viel in Eigeninitiative mit
organisierten Da war einer verantwortlich für die Werbung, ein anderer
für die Dokumentation, die über den “African Comet” entstehen soll.
Die gegenseitige Näherkommen von Jugendlichen und Asylbewerbern vollzog
sich teilweise auch auf ganz praktische Art und Weise. Da sich die Wände
der Turnhalle bis vorige Woche noch “nackt” präsentierten, wurde zu
Beginn dieser Woche fleißig gemalert.