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Aktion der Jüterboger

(Michael Mau­r­er auf Indy­media) Am gestri­gen Fre­itag den 14.01.2005 fand um 19:00 Uhr der tra­di­tionelle Neu­jahrsemp­fang des Kreistags Tel­tow-Fläming in Luck­en­walde statt. Diesen Anlass nutzten ca. 150 Jüter­boger Mon­tags­demon­stran­ten um auf sich und ihr Anliegen aufmerk­sam zu machen.
Wenn ich schreibe “Jüter­boger” so sind damit auch immer all die Men­schen aus den umliegen­den Dör­fern und Städten gemeint.
Als da wären Luck­en­walde, Zossen, Altes Lager, Kloster Zin­na, Rohrbeck, Kaltenborn, Hohenals­dorf usw. 

Weil der “noch” amtierende Lan­drat Peer Giesecke sein Haus­recht wahrnahm und die Demon­stran­ten vom Vor­platz des Kreishaus­es ver­ban­nte, mussten die Demon­stran­ten auf dem gegenüber­liegen­den Gehsteig Auf­stel­lung nehmen.
Unter ohren­betäuben­dem Trillerpfeifkonz­ert und per Megaphon zu Spechchören, wie z.B. “Weg mit Hartz IV, Arbeit wollen wir!” ani­miert, mussten die gelade­nen Gäste das Kreishaus betreten. 

Ein Flug­blatt wurde an die Besuch­er des Neu­jahrsemp­fangs verteilt, welch­es diese zum größten Teil inter­essiert ent­ge­gen­nah­men. Kein Wun­der, die Besuch­er, welche aus dem ganzen Land­kreis kamen, kan­nten die Jüter­boger Mon­tags­demon­stran­ten bish­er nur aus den eher spär­lichen Zeitungs­bericht­en und waren mit diesen tapfer­en und aus­dauer­den Men­schen zum ersten Mal per­sön­lich kon­fron­tiert. Ausser­dem war es ein her­vor­ra­gen­des Flug­blatt welch­es, im Gegen­satz zur Pro­pa­gan­da der Berlin­er “Jun­ta” des VW-Kan­zlers, die Auswirkun­gen und Ziel­rich­tung der “Hartz-Geset­ze” auf den Punkt brachte. 

Die Stim­mung unter den Demon­stran­ten war, wegen des Platzver­weis­es des Haush­er­rn Peer Giesecke, recht aufge­heizt und es wur­den vere­inzelt Stim­men laut welche in das Kre­itags­ge­bäude reinge­hen woll­ten. In Anlehnung an die her­vor­ra­gen­den Aktion der “Über­flüs­si­gen” im Berlin­er “Bor­chardts”, machte das Wort “Wir grün­den mit denen eine Bedarf­s­ge­mein­schaft” die Runde. 

Doch let­ztlich war es der über­aus fre­undlichen Luck­en­walder Polizei zu ver­danken, welche mit ca. 10 Beamtin­nen und Beamten vertreten war, das der herrschende Lan­drat vor dieser “Pein­lichkeit” bewahrt wurde. Aber was noch nicht ist kann ja noch wer­den. Denn wie es scheint, ist das Berlin­er “Machtkartell”, der auf den Lohn­lis­ten der Indus­trie ste­hen­den Par­la­men­tari­er, fest entschlossen die sozialen Proteste zu ignori­eren, und schlim­mer noch, zu bekämpfen.
Dies kann die Spal­tung unser­er Gesellschaft nur noch vertiefen. 

Wie weit diese Spal­tung schon reicht, illus­tri­ert ein Zitat aus einem Leser­brief welch­es am Tag unser­er Demon­stra­tion veröf­fentlicht wurde: “Nicht der Staat, son­dern die Unternehmen schaf­fen Arbeit­splätze. Und alles was Arbeit schafft, ist sozial und christlich”. Dies schrieb der Vor­sitzende der CDU-Frak­tion im Luck­en­walder Kreistag. Ich meine es ist an Blöd­heit kaum noch zu unter­bi­eten, und zeigt gle­ichzeit­ig wie weit die Gehirn­wäsche, mit welch­er die Parteizen­tralen ihre Mit­glieder unter­zo­gen haben, schon fort­geschrit­ten ist. 

Das Pfeifkonz­ert und die Spechchöre vor dem Luck­en­walder Kreistag dauerten ca. 1 Stunde, und kann von uns als Erfolg ver­bucht wer­den, weil wir gestern Men­schen erre­icht­en die wir die wir son­st nicht erre­ichen. Dies beflügelt uns und wir, die Jüter­boger Mon­tags­demon­stran­ten wer­den weit­ere Aktio­nen, zusät­zlich zu den selb­stver­ständlichen Mon­tags­demos, pla­nen und ausführen. 

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