Am Samstag, dem 22. April 2006, versammelten sich mehrere AntifaschistInnen in Rathenow und Premnitz um im Rahmen der Kampagne “Schöner Wohnen ohne Nazizonen” vor einschlägigen Nazitreffpunkten deren Schließung zu fordern und so mit den Nazischlägern endlich ihre Aktionsbasen zu nehmen, von denen diese speziell am Wochenende aus die Region terrorisieren.
Erst am 8. April 2006 wurde durch eine solche mobile Aktion — die Täter fuhren mit dem Pkw vor — ein 20 Jähriger Linksorientierter von zwei Mitgliedern der ?verbotenen? Kameradschaft “Sturm 27” in Rathenow angegriffen und dabei so durch Faustschläge im Augenbereich verletzt, dass er mehrere Frakturen erlitt und möglicherweise auf einem Auge sehgeschädigt bleibt.
Ein erster Anlaufpunkt für die antifaschistische Aktion am vergangenen Wochenende war deshalb der Gartentreffpunkt der Kameradschaft “Sturm 27”, der der vereinsähnlichen Struktur auch nach dem Verbot erhalten blieb und nach wie vor als Plenar — und Freizeitort dient.
Der zweite Anlaufpunkt war dann eine extra für Kampfsportausbildung gemietete Räumlichkeit vom verbotenen “Hauptvolk”, die ebenfalls die Verbotsaktion vom 12. April 2005 überlebte. Hier wird die Nazijugend nach wie vor zum “richtigen” zuschlagen belehrt und für den Straßenkampf fit gemacht.
Auch einer der beiden Sturm 27 — Schläger vom Übergriff am 8. April wurde in dieser Räumlichkeit schon gesehen und verdeutlicht somit den Zustand der Unverantwortbarkeit mit der dieser Raum in Rathenow weiter zugelassen wird.
Ein weiterer Punkt in der antifaschistischen Tourroute an diesem Tag war auch der Marktplatz in der Premnitzer Südstadt, auf dem sich die rechtsextreme Jugendszene eine Art Freilufttreff geschaffen hat. Regelmäßig gehen von hier aus die Propaganda ? und Gewaltaktivitäten der Gruppe aus, die u.a. für den versuchten Brandanschlag auf den Premnitzer Jugendclub verantwortlich ist. Hier wurden Flugblätter an interessierte Bürger verteilt.
Bilder zu den Aktionen gibt es hier zu sehen.