(BM, 22.07.04) Brandenburg (Havel) — Nach der brutalen Attacke auf einen kenianischen Asylbewerber in Brandenburg (Havel) sucht die Polizei weiter nach dem zweiten Tatverdächtigen. Er soll dabei gewesen sein, als der 26-jährige Bundeswehrfeldwebel Thomas Z. mit einer abgebrochenen Glasflasche auf den 28-jährigen Afrikaner einstach. Das Opfer erlitt eine lebensgefährliche
Schnittwunde am Hals.
Der Soldat schwieg auch gestern zum Vorwurf des versuchten Mordes. Doch die Beweislage ist erdrückend: An seiner Kleidung wurden Blutspuren festgestellt, außerdem hat er eine Schnittverletzung an der Hand, mit der die zerbrochene Flasche gehalten haben soll. Er wurde am Sonntagabend im
niedersächsischen Rotenburg a. d. Wümme festgenommen. Er war in der Lent-Kaserne stationiert.
Oberfeldwebel droht die Entlassung aus dem Militär
(Berliner Zeitung, 22.07.04) BRANDENBURG/HAVEL. Nach dem Angriff auf zwei Asylbewerber aus Kenia in Brandenburg/Havel hat das Bundesverteidigungsministerium die Entlassung des
tatverdächtigen Oberfeldwebels nicht ausgeschlossen. Sollte der 26-jährige Zeitsoldat, gegen den wegen Mordversuchs ermittelt wird, zu einer Haftstrafe von einem Jahr oder mehr verurteilt werden, folge automatisch die Entlassung
aus der Bundeswehr, sagte ein Ministeriumssprecher am Mittwoch in Berlin. Der aus Brandenburg/Havel stammende Soldat soll am Sonntagmorgen die zwei Kenianer an einer Bushaltestelle beleidigt und einen von ihnen mit einer
abgeschlagenen Flasche am Hals verletzt haben. Ein zweiter Tatverdächtiger wird noch gesucht.