Am 29.08. lädt die Initiative Corasol zu einer Demonstration in Hennigsdorf ein um ein deutliches Zeichen gegen Rassismus und für Solidarität mit Geflüchteten zu setzen! Los geht’s um 15 Uhr am Kreisverkehr in der Nähe der Flüchtlingsunterkunft Stolpe Süd.
In der Nacht vom 8. auf den 9. August überlebten zwei Geflüchtete aus Hennigsdorf, ein Kameruner und ein Somalier, knapp einen rassistischen Angriff. Ein Hennigsdorfer attackierte sie mit einer abgebrochenen Flasche und beschimpfte sie rassistisch. Sie hatten tiefe Schnittwunden in Gesicht und Hals. Die Halsschlagader des Somaliers wurde nur knapp verfehlt. Auch die Märkische Allgemeine Zeitung berichtete über den Vorfall.
Das allein wäre schon Anlass genug. Doch seit Monaten ist der Alltag der Geflüchteten durch tägliche Polizeieinsätze im Morgengrauen geprägt. Die Bewohner*innen werden aus dem Schlaf gerissen und ohne
Vorankündigung abgeschoben. Die zunehmend repressive Abschiebungspolitik der Bundesregierung ist auch in Hennigsdorf zu spüren. Neben diesem strukturellen Rassismus, kommt nun noch der brutale physische Rassismus der Nazis und anderer unorganisierter Rassist_innen hinzu. Freital und Heidenau sind die deutlichsten Beispiele dieser Stimmung, aber sie ist überall in Deutschland präsent.
Zachari aus dem Tschad sagt diesbezüglich:
„Aufgrund dieser ganzen rassistischen Vorfälle leben wir Geflüchteten in permanenter Angst; der Angst unser Leben zu verlieren, nur weil wir Ausländer*innen sind.“
Und Henry aus Kamerun ergänzt:
„Zu der Angst, dass das eigene Asylgesuch abgelehnt und man in den Ort abgeschoben wird, aus dem man vor Krieg oder politischer Verfolgung geflohen ist, gesellt sich nach der Attacke des 08. Augusts 2015 die
Angst bei der Rückkehr vom Supermarkt oder einem Spaziergang in der Stadt einfach so das Leben zu verlieren. Von diesem Gefühl der permanenten Angst ist unser Alltag geprägt.“
Neben diesen rassistischen Entwicklungen beobachten wir auch Zeichen der Solidarität gegenüber Geflüchteten. In vielen Orten gründen sich Willkommensinitiativen, die ihre neuen geflüchteten Nachbar*innen kennenlernen wollen und sie unterstützen.
Wir rufen dazu auf diese Solidarität auch öffentlich zu zeigen. Kommt am Samstag zu unserer Demonstration und sagt öffentlich Nein zu Abschiebungen, Diskriminierung und Rassismus.
Henry aus Kamerun:
„Wir rufen auf zu mehr Toleranz und Akzeptanz. Nur auf diesem Weg können wir eine vielfältige und gleichberechigte Gesellschaft aufbauen.“
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