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Appell an die Landesregierung für Wohnungen statt Lager

Appell an die Landesregierung für Wohnungen statt Sammelunterkünfte für Geflüchtete

Mit dem Aufruf „Vom Unterge­bracht-Wer­den zum Wohnen” wen­det sich heute ein Bünd­nis aus Vertreter*innen von Vere­inen, Beratungsstellen, Ini­tia­tiv­en, Selb­stor­gan­i­sa­tio­nen, der Wis­senschaft, der Kom­mu­nalpoli­tik und der Zivilge­sellschaft an die Bran­den­burg­er Lan­desregierung. Die Unterze­ich­nen­den fordern eine langfristige Abkehr vom Prinzip der Masse­nun­ter­bringung von Men­schen und ein Beken­nt­nis zur Woh­nung­sun­ter­bringung. Auf sechs Seit­en macht das Bünd­nis, zu dem auch der Flüchtlingsrat Bran­den­burg gehört, konkrete Vorschläge, wie Geflüchtete in Bran­den­burg schneller in eigene Woh­nun­gen umziehen könnten. 

Das Bünd­nis lehnt die sys­tem­a­tis­che und langfristige Unter­bringung von Geflüchteten in Sam­melun­terkün­ften ab. Masse­nun­terkün­fte ver­hin­dern gesellschaftliche Teil­habe und wirken sich desin­te­gri­erend aus – die gesellschaftlichen und sozialen Fol­gen dieser Poli­tik sind seit langem ver­heerend. Sam­melun­terkün­fte sind zudem gewalt­fördernd und nicht erst seit der Coro­na-Pan­demie gesundheitsgefährdend. 

Vorschläge für konkrete Schritte auf dem Weg zur Woh­nung­sun­ter­bringung als Regelun­ter­bringung (vgl. Aufruf):

  • Schaf­fung eines Bran­den­burg­er Teil­habe- und Partizipationsgesetzes,
  • schnelle Verteilung aus der Erstauf­nahme, unab­hängig von “Bleibeprog­nosen”,
  • sofor­tige Woh­nung­sun­ter­bringung beson­ders schutzbedürftiger Personen, 
  • Umset­zung der im Koali­tionsver­trag fest­gelegten Begren­zung der Aufen­thalts­dauer von Fam­i­lien in Gemein­schaft­sun­terkün­ften auf 12 Monate,
  • Spiel­raum bei der Umset­zung der Wohn­sitza­u­flage nutzen,
  • Schließung von isoliert außer­halb von Städten und Dör­fern gele­ge­nen Unterkünften,
  • unangekündigte Kon­trollen der Stan­dards in Gemeinschaftsunterkünften, 
  • Ermöglichung eigen­er Wohnungsanmietung.

Das The­ma Wohnen ist ins­beson­dere vor dem Hin­ter­grund des Krieges in der Ukraine aktueller denn je: 

Jet­zt kurzfristig geschaf­fene Not- und Sam­melun­terkün­fte dür­fen keine Dauer­lö­sun­gen wer­den”, so Mara Hasen­jür­gen, Press­esprecherin des Flüchtlingsrats Bran­den­burg. „Neu ank­om­mende Geflüchtete brauchen eben­so eine Per­spek­tive auf eine eigene Woh­nung wie jene, die bere­its seit Jahren in Bran­den­burg­er Sam­melun­terkün­ften leben müssen. Die Lan­desregierung sollte sich jet­zt öffentlich für eine Unter­bringung in Woh­nun­gen anstatt von Masse­nun­terkün­ften aussprechen.”

Der Aufruf kann weit­er­hin unterze­ich­net wer­den (Mail an info@fluechtlingsrat-brandenburg.de). Auch bei Rück­fra­gen, Ideen oder weit­erem Inter­esse an der Strate­giegruppe Wohnen kön­nen Sie sich gern per E‑Mail bei uns melden.

Unterzeichnende des Aufrufs

  • Flüchtlings­ber­atung Kirchenkreis Oberes Havelland

  • Offenes MOL — Aktions­bünd­nis für Men­schlichkeit und Solidarität

  • Kom­m­Mit e.V.

  • Flüchtlingsrat Bran­den­burg

  • Women in Exile 

  • Jugendliche ohne Grenzen

  • See­brücke Potsdam

  • XENION psy­chosoziale Hil­fen für poli­tisch Ver­fol­gte e.V.

  • Opfer­per­spek­tive e.V.

  • Wir packen’s an e.V.

  • Aktions­bünd­nis “Bad Freien­walde ist bunt”

  • Prof. Dr. Bir­git Behrensen, Pro­fes­sorin für Sozi­olo­gie der Sozialen Arbeit

  • Burkhard Paet­zold, Frak­tion Bündnis90/Die Grü­nen — Pro Zukun­ft im Kreistag Märkisch-Oderland

  • Heike Krüger (Kreis- Kinder- und Jugen­dring Märkisch-Oder­land e.V.)

  • Fabi­an Brauns (Kreis- Kinder- und Jugen­dring Märkisch-Oder­land e.V.)

  • Dr. Johannes Blatt, Gemein­de­v­ertreter in Wiesenburg/Mark

  • Horst Nacht­sheim, Willkom­men­skreis Neuhardenberg

  • Hilde Nies-Nacht­sheim, Willkom­men­skreis Neuhardenberg

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