Der Allgemeine Studierendenausschuss (Asta) der Uni Potsdam verurteilt die
Verbreitung rechtsextremer Hetzschriften an der Hochschule. Studenten hatten
an mehreren Uni-Standorten Flugblätter gefunden, sie sich “Unabhängige
Nachrichten” nennen. Die laut Asta vom Verfassungsschutz als rechtsextrem
eingestufte Publikation warnt in der verteilten Ausgabe mit offensiv
rassistischen und neonazistischen Parolen vor einem “Bankrott des
Gesundheitssystems”. Gegen verschiedene Mitarbeiter der “Unabhängigen
Nachrichten” werde wegen des Verdachtes der Volksverhetzung seit Jahrzehnten
immer wieder ermittelt, so der Asta. In dem Flugblatt wird vor der
angeblichen Ausnutzung des deutschen Gesundheitssystems durch Ausländer
geschrieben. Die Krankenkassen stünden im Verdacht “Entwicklungshilfe” zu
betreiben, heißt es in dem Flyer: Es gebe nach Deutschland einen immer
größer werdenden Zustrom von Ausländern, die ihre Familien in der Heimat
über die Sozialsysteme der Bundesrepublik mitversorgen. Für den Asta ist
eines klar: Die Krankenkassen sind bankrott, und die Ausländer sollen die
Urheber der Defizite sein. Der Asta schließt zwar aus, dass sich Studierende
auf eine solche Argumentation einlassen, warnt aber vor einer erstarkenden
rechtsextremen Struktur auch innerhalb der Hochschulen. Rechtsextreme
Freundeskreise wie die “Unabhängigen Nachrichten” wiesen oft personelle
Überschneidungen zur NPD oder dem Nationaldemokratischen Hochschulbund auf,
der als Studierendensammelbecken der NPD bis weit in die 90er Jahre aktiv
war, heißt es. Vermehrt seien auch an der Uni antisemitische und
rassistische Übergriffe zu verzeichnen. Die Palette reicht von
Propagandadelikten bis zu tätlichen Übergriffen auf Studierende. Der Asta
will nun prüfen, ob gegen die Urheber des Flugblattes und deren Verteiler
Strafanzeige wegen des Verdachtes der Volksverhetzung erstattet wird.
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