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Bedrohungen und rassistische Übergriffe gegen Flüchtlingsheim

Pots­dam — Obwohl die medi­ale Aufmerk­samkeit sich längst wieder anderen Din­gen zuge­wandt hat, bleiben die Prob­leme und Kon­flik­te um das Flüchtling­sheim im Pots­damer Stadt­teil Schlaatz beste­hen. So kam es auch in let­zter Zeit immer wieder zu ein­deutig ras­sis­tisch motivierten Über­grif­f­en und Dro­hun­gen gegen das Heim und seine Bewohner_innen. Am Mor­gen des 19. Mai gegen zwei Uhr nachts wurde ein Bewohn­er des Heims an der Straßen­bahn­hal­testelle Mag­nus-Zeller-Platz als „Scheiß Afrikan­er“ beschimpft und getreten. Ihm gelang es jedoch, ins Heim zu fliehen, wodurch Schlim­meres ver­hin­dert wer­den kon­nte. Bere­its zwei Tage später, am so genan­nten „Her­rentag“ kam es zu einem direk­ten Angriff auf das Heim. Zwei Män­ner jün­geren Alters wur­den dabei beobachtet, wie sie Gegen­stände gegen die Fas­sade war­fen, die beim Auf­prall explodierten. In bei­den Fällen kon­nten die Täter nicht gestellt werden.

Diese direk­ten Über­griffe wer­den begleit­et von ein­er nach wie vor ablehnen­den Atmo­sphäre. So sehen sich die Bewohner_innen des Heims umringt von ein­er bunt-braunen Mis­chung von DVU-Wahlplakat­en und neon­azis­tis­chen Aufk­le­bern und Parolen. Das Schweigen und die latente Ablehnung durch Teile der Bevölkerung ergänzen das Bild zu einem dauer­haften Bedrohungsszenario.

Auch schafft die Stadtver­wal­tung der Stadt Pots­dam mit ihrer Flüchtlingspoli­tik eben­falls nicht ger­ade ein Kli­ma der Akzep­tanz. Die Prax­is, Flüchtlinge möglichst bil­lig und kon­trol­lier­bar in einem Heim unterzubrin­gen und möglichst weit von ein­er pres­tigeträchti­gen Innen­stadt mit Schlöss­chen und restau­ri­erten Villen fernzuhal­ten, sagt einiges aus. Sie ver­hin­dert weit­er­hin selb­st­bes­timmtes Wohnen und Leben und rei­ht sich ein in eine bun­desweit prak­tizierte ras­sis­tis­che Asylpoli­tik, die nicht auf Akzep­tanz und Inte­gra­tion, son­dern auf kurzfristige Dul­dung mit möglichst schneller Abschiebung aus­gerichtet ist.

Deshalb fordern wir eine möglichst rasche dezen­trale Unter­bringung aller Heimbewohner_innen in Woh­nun­gen sowie ein Bleiberecht für alle Flüchtlinge in Pots­dam und über­all. Fight racism!

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