Frankfurt (Oder) (dpa) Eine Fachberatungsstelle für Opfer von Menschenhandel und Zwangsprostitution sowie für die Aids-Prävention ist am Montag in Frankfurt (Oder) eröffnet worden. Der Trägerverein Belladonna hat für den Betrieb der Einrichtung 11 000 Euro vom Brandenburger Sozialministerium erhalten. “Wir wollen damit trotz schwieriger Haushaltslage das Engagement des Vereins unterstützen und Mut machen, diese schwierige und aufopferungsvolle Arbeit fortzusetzen”, sagte Sozialministerin Dagmar Ziegler (SPD) bei der Übergabe.
Die Frauenberatungsstelle bezog im Frankfurter Lutherstift neue Räume. Sie wird von dort aus Frauen, Prostituierte und Migrantinnen beraten und begleiten, die von Heirats- oder Menschenhandel und Gewalt betroffen sind und in Brandenburg oder der polnischen Grenzregion leben oder arbeiten. Belladonna vermittelt den betroffenen Frauen Rechtsanwälte und Psychologen, begleitet sie zu Ämtern und organisiert notfalls auch die Heimreise.
Der Verein Belladonna existiert bereits seit 15 Jahren in Frankfurt. Er wird seit 1995 vom Land unterstützt. In diesem Jahr gab es insgesamt 185 000 Euro für Projekte des Vereins. Er betreut jährlich durchschnittlich 20 Betroffene intensiv. Außerdem sind Streetworkerinnen von Belladonna zur Aidsaufklärung und Hilfe im Umfeld von Prostituierten entlang der Grenze im Einsatz. Sie arbeiten dabei mit polnischen und russischen Partnern zusammen.