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Bespitzelung linker Veranstaltungen in Potsdam

An die Rote Hil­fe Pots­dam ist ein weit­er­er Fall von Bespitzelung link­er Grup­pen durch Staat­sor­gane herange­tra­gen wor­den. Die Vorge­hensweise ist dieses mal aber eine ganz andere, als gezielt Per­so­n­en anzus­prechen. In diesem Fall nutzen die Organe die finanzielle Not und die augen­schein­liche Naiv­ität von Jugendlichen aus. 

Der konkrete Fall:

Am Fre­itag den 26.08.2005 wurde der dritte Teil ein­er Kinor­ei­he aufge­führt — die Ver­anstal­tung wurde auss­chließlich auf linken Mail­inglis­ten und Inter­net­seit­en beworben. 

Gegen 21:00, dem offiziellen Beginn der Ver­anstal­tung kamen 2 junge Frauen, (schätzungsweise 15–16 Jahre alt, ca. 1,60–1,70 m groß, in szene­un­typ­is­che Klei­dung, blond bzw. schwarzhaarig) und guck­ten zaghaft in den Raum. Ein Anwe-sender Gast fragte sie, ob sie zu dieser Ver­anstal­tung woll­ten. Daraufhin fragte die junge schwarzhaarige Frau, ob hier die Ver­anstal­tung über „Arbeit­er, die Fab­riken kon­trol­lieren“ stat­tfind­en würde oder ob dies weit­er hin­ten auf dem Gelände sei. 

Die Ver­anstal­terIn­nen bejaht­en und die bei­den Frauen set­zten sich. Da es mit dem Beginn der Ver­anstal­tung dann doch noch etwas dauerte, fragte ein Gast, woher sie von der Ver­anstal­tung wüssten. Daraufhin druck­sten sie etwas herum und die schwarzhaarige (die auch im weit­eren Ver­lauf sprach) antwortete, sie seien nicht ganz frei­willig hier und wären von „jeman­den“ geschickt wor­den. Nach weit­eren Fra­gen erzählten sie, sie seien von ein­er „Pri­vat­per­son“, die sich für Poli­tik und „rechts-links irgend­wie“ inter­essiere beauf­tragt wor­den, sich die Ver­anstal­tung und die Diskus­sion im Anschluss anzuhören. Sie erk­lärten auch, dass sie dafür Geld bekom­men wür­den, aber nicht so viel, wie sie mein­ten. Auf die Frage, wie sie denn über­haupt an diese Per­son ger­at­en seien, berichteten sie, sie hät­ten eine Anzeige in dem kosten­losen Pots­damer Jugend­magazin „Events“ geschal­tet, in der sie nach Arbeit gesucht hät­ten. Jemand hätte sich dann daraufhin bei ihnen gemeldet. Auf Nach­frage, wer sie denn über­haupt beauf­tragt hätte, nan­nten sie etwas unsich­er-zögernd eine gewisse „Frau Wegen­er“, die an der Steuben­schule in Pots­dam Lehrerin sei und deswe­gen an den Infor­ma­tio­nen inter­essiert, weil sie ger­ade ein­er Arbeit zu diesem „links-rechts“ The­ma schreiben würde, aber zur Zeit sehr viel zu tun hätte und die bei­den schick­en würde.

Bei­de, ver­mit­tel­ten eher den Ein­druck, das sie sich bis dato noch nicht mit link­er Poli­tik oder über­haupt mit Poli­tik auseinan­derge­set­zt hät­ten. Die bei­den Frauen wirk­ten die gesamte Zeit sehr unsich­er. Als ihnen ver­sucht wurde zu erk­lären, dass es in Deutsch­land Geheim­di­en­ste gäbe und diese u.a. genau­so vorgin­gen, um an Infor­ma­tio­nen zu kom­men, tat­en sie sehr erstaunt und waren es wohl auch wirk­lich. Es wurde bei­den erk­lärt, dass es wohl ihre Auf­gabe sein soll linke Struk­turen und Pro­jek­te auszus­pi­onieren auch wenn es ihnen nicht so expliz­it erk­lärt wor­den ist. 

Da abso­lut nicht klar war wo ihre Infor­ma­tio­nen schließlich lan­den wür­den, sind bei­de Frauen dann gebeten wor­den die Ver­anstal­tung zu ver­lassen, was sie auch taten, 

Bei der Recherche am fol­gen­den Mon­tag stellte sich her­aus, dass es an der Friedrich-Wil­helm-Steuben-Gesamtschule in Pots­dam keine Frau Wegen­er gibt.

Zwei Wochen später taucht­en bei­den Frauen erneut bei ein­er öffentlichen Podi­ums­diskus­sion, auf. Sie beäugten die Sache durch die Tür und ver­ließen fürs erste den Saal, kamen aber dann schnell wieder und schrieben während der Ver­anstal­tung fleißig mit. Bei dieser Ver­anstal­tung ist es lei­der nicht dazu ge-kom­men, die bei­den des Saales zu verweisen.

Wir empfind­en es als notwendig und richtig diese Geschichte öffentlich zu machen. Es ist der zweite doku­men­tierte Ver­such über solch eine Form der „Zuträger­schaft“ Infos über Struk­turen abzu­greifen. Kon­se­quenter­weise fordern wir alle auf ähn­liche Begeben­heit­en bekan­nt zu machen und die entsprechen­den Per­so­n­en raus zu werfen.

Rote Hil­fe Potsdam

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