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(Anti)militarismus

Bombodrom auf der Kippe – kippen wir das Bombodrom

Das ehe­ma­lige sow­jetis­che Bom­bo­drom liegt auf 142 km² Hei­de im Nor­den
Bran­den­burgs, an der Gren­ze zu Meck­len­burg. Dort plant die deutsche
Luft­waffe seit mehr als 15 Jahren den größten kon­ti­nen­tal­en Luftkrieg-
und Bombenübungsplatz in Europa. Die Eurofight­er aus Ros­tock-Laage üben
schon seit Jahren den Trock­e­nan­flug. Aber auch die Som­mer­ak­tion­stage
find­en seit Jahren am und auf dem Platz statt und sind zunehmend
erfol­gre­ich. Im Vor­wahlkampf gibt es vage Ver­sprechun­gen, die Pla­nun­gen
fall­en zu lassen. Aber auch gebroch­ene Ver­sprechen solch­er Art haben
eine lange Tradition!

Deswe­gen liegt ein­er unser­er Schw­er­punk­te bei diesen Aktion­sta­gen im
Üben für den Ern­st­fall: Die Bun­deswehr und die NATO wollen Krieg üben,
wir üben den Wider­stand dage­gen. Bei der erfol­gre­ichen Kam­pagne „Bomben
NEIN — wir gehen REIN” haben sich bish­er über 2100 Men­schen bere­it
erk­lärt, in Grup­pen auf das Bom­bo­dromgelände zu gehen, um die
Bomben­ab­würfe damit zu stop­pen. Das Mil­itär plant auf dem Platz an 200
Tagen im Jahr zu üben. Um dage­gen langfristi­gen, effek­tiv­en Wider­stand
leis­ten zu kön­nen, wollen wir — ähn­lich wie die anti­mil­i­taris­tis­chen
Block­aden im schot­tis­chen Faslane — ein Konzept entwick­eln, in dem 200
Grup­pen je an einem Tag, öffentlich angekündigt, doch unbe­merkt, auf
den Platz gehen und damit das Bomben verhindern.

Um zu zeigen, dass wir unseren Wider­stand gegen Krieg und
Mil­i­tarisierung und die Inbe­trieb­nahme des Bom­bo­droms ernst meinen,
wollen wir, das „Aktions­bünd­nis Rosa Hei­de gegen Bom­bo­drom und
Mil­i­tarisierung”, neben vie­len Aktio­nen in und um das Gelände eben auch
Aktion­strain­ings im „Trock­e­nen” und auf dem Gelände selb­st durch­führen.
Wenn die Bun­deswehr das Gelände wirk­lich ein­mal als Schieß­platz in
Betrieb nehmen sollte, dann ist zivil­er Unge­hor­sam die einzige
Per­spek­tive des Wider­stands gegen das Bom­bo­drom. Dazu braucht es eine
bre­ite von vie­len Grup­pen getra­gene Aktions­ba­sis — und eine
Vor­bere­itung. Train­ings und Erkun­dun­gen unter den heuti­gen rel­a­tiv
ruhi­gen Bedin­gun­gen geben uns die Sicher­heit und Ver­trautheit mit den
Gegeben­heit­en vor Ort, um erfol­gre­ich vorge­hen zu können.

Anknüpfend an die guten Erfahrun­gen vom let­zten Jahr möcht­en wir auch
dieses Mal zu Diskus­sio­nen über über­greifende The­men ein­laden. Wir
fan­den den Aus­tausch in den ver­gan­genen Jahren zwis­chen Paz­i­fistIn­nen,
Autonomen, Anti­mil­i­taristIn­nen, Anar­chistIn­nen, queeren Fem­i­nistIn­nen
und vie­len ver­schiede­nen Men­schen aus der Region sehr span­nend und
per­spek­tivisch weg­weisend. Dabei wollen wir Erfahrun­gen vor Ort mit
strate­gis­chen Fragestel­lun­gen verknüpfen:
Wo ste­ht Ihr mit Eurem Pro­jekt vor Ort? Welche Schwierigkeit­en gibt es
dabei zu über­winden? Welche Früchte trägt Euer anti­mil­i­taris­tis­ch­er
Wider­stand? Welche Form der Unter­stützung und Ver­net­zung wären für Euch
hil­fre­ich?

 

Zur Strate­gie:

Wo bietet sich eine gemein­same, bun­desweite (europaweite) koor­dinierte
Ini­tia­tive an, die nicht den Events hin­ter­her läuft, son­dern eine
Hand­lung­sof­fen­sive gegenüber der beste­hen­den Mil­i­tarisierung eröffnet?
Wie sieht Euer Faz­it nach Stras­bourg aus? Was kommt nach der
Bun­destagswahl auf uns zu — wenn die Dämme von Kurzarbeit und ALG I
brechen und die Krisen­be­wäl­ti­gung der Konkur­renz aller gegen alle
über­lassen wird? Wo kön­nen wir die soziale Frage mit der
anti­mil­i­taris­tis­chen Prax­is zu verzah­nen? Was bedeuten für uns die
Bestre­bun­gen, dass Polizei und Mil­itär im Inneren einge­set­zt wer­den
sollen, um auf­brechende soziale Wider­sprüche mit Gewalt zu ersticken?

 

Kul­tur auf dem Bombodrom

Fre­itag Abend, 14.8.

  • Para­neua — Ska aus Neuruppin
  • YOK — pock­et­punk an ukulele und quetsche
  • Rolan­do Ran­dom & The Young Soul Rebels — Ska/Punk/Reggae aus Berlin
  • Lari and Fari — Indie/Pop/Alternativ aus Berlin


Sam­stag Abend, 15.8.

  • Tech­no mit DJ Eule

 

Es kommt also einiges zusam­men in der bun­ten Protest- und
Wider­standsszene. Wir wollen zusam­men mit der Region zum endgülti­gen
Sargnagel für diesen Bomben­ab­wurf­platz wer­den! Und wir wollen unsere
Ver­net­zung weit­er entwick­eln. Deshalb dürft ihr Euch diese
Som­mer­ak­tion­stage gegen das geplante Bom­bo­drom auf keinen Fall ent­ge­hen
lassen.


Organ­isatorisches: Was ist mitzubringen?

Campin­gaus­rüs­tung, gutes Schuh­w­erk, kleinere Ruck­säcke für Pro­viant,
wer hat: Klet­ter­aus­rüs­tung, Taschen­lam­p­en und wenn möglich: mit Fahrrad
oder sog­ar mit Auto
kom­men…

Verpfle­gung: Vokü ist vor Ort.

Anreisemöglichkeit­en: A24 (Herzsprung), Bahn RE06 (Fret­z­dorf)

Ort: Beginn am 13.8. um 14 Uhr in Fret­z­dorf, Tre­ff­punkt am Bahnhof

Kon­takt: Infotele­fon ab dem 11.8: 0162–8716380

Web­site: http://www.g8undwar.de und http://www.ClownsFREIHEIDe.de.tl

 

Aktions­bünd­nis “Rosa Hei­de gegen Bom­do­drom und Militarisierung”

 

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