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Brandanschlag in Vetschau

Zum 30. April mobil­isierte der neurechte Vere­in „Zukun­ft Heimat“ zum ersten Mal zu ein­er Demon­stra­tion nach Vetschau im Spree­wald. Engagierte Bürger*innen gestal­teten im Vor­feld gemein­sam mit Geflüchteten den Ein­gang zur Stadt mit bun­ten Bal­lons und Trans­par­enten, um zu zeigen, dass ras­sis­tis­che Het­ze in ihrem Ort nicht erwün­scht ist. In der Nacht vor der Demon­stra­tion wurde diese Protes­tak­tion von Unbekan­nten ver­wüstet und der Maibaum sowie ein Heuschober in Brand geset­zt. Zudem wur­den „Nein zum Heim“-Plakate an Ort­sein­gangss­childern angebracht.

Zerstörte Installation in Vetschau
Zer­störte Instal­la­tion in Vetschau

Seit Mitte 2015 war „Zukun­ft Heimat“ mehrmals in Lübben und Lübbe­nau auf­marschiert und kon­nte jew­eils mehrere hun­dert Teilnehmer*innen dazu gewin­nen. Am Sam­stag ver­sam­melten sich etwa 200 Per­so­n­en zu der Demon­stra­tion in Vetschau. Die Teil­nehmenden­zahlen haben sich im Ver­gle­ich zu den vorheri­gen Aufmärschen ver­ringert, doch die Radikalität im Auftreten des Vere­ins steigt weit­er an. Bere­its zu Beginn der Demon­stra­tio­nen in Lübben und Lübbe­nau kon­nten dem Vere­in per­son­elle Über­schnei­dun­gen zum ver­bote­nen neon­azis­tis­chen Spreelichter-Net­zw­erk nachgewiesen wer­den. Der Angriff auf eine sym­bol­is­che Protes­tak­tion des „Net­zw­erks für ein tol­er­antes Vetschau“ gegen die Demo von „Zukun­ft Heimat“ zeigt nun auch offen, wie gewalt­bere­it die Anhänger*innen des Vere­ins sind.

Die Lausitzer Rund­schau schreibt dazu:

Die bun­ten Luft­bal­lons fand Christoph Bernd ‘lächer­lich’. Unbekan­nte Täter fühlten sich durch sie offen­bar sog­ar provoziert. Wie die Polizei bestätigt, wurde in der Nacht zum Sam­stag an der Calauer Kreuzung die Deko­ra­tion zer­stört. Ein Heuschober, Teil des Ensem­bles mit Maibaum, wurde angezün­det. Gegen 3.30 Uhr musste die Feuer­wehr den Brand löschen.“

Was in Vetschau passiert ist, ist ein geziel­ter Ein­schüchterungsver­such in Rich­tung von poli­tis­chen Gegner*innen und Geflüchteten, die in Vetschau leben. Am Sam­stag bran­nte sym­bol­isch die bunte Protes­tak­tion. Die an den Ort­se­ingän­gen ange­bracht­en „Nein zum Heim“-Plakate ver­weisen deut­lich auf die Absicht der Brandstifter*innen — vielle­icht bren­nen beim näch­sten Mal Tre­ff­punk­te Engagiert­er oder Geflüchtete­nun­terkün­fte in Vetschau. 

Dies gilt es in jedem Fall zu ver­hin­dern! Wir müssen endlich aus unser­er Kom­fort­zone her­aus kom­men und deut­lichen Wider­stand leis­ten. „Zukun­ft Heimat“ ist nun nicht mehr nur geistiger Brand­s­tifter in der Region. Eine Sol­i­darisierung aller, die sich gegen den Vere­in stellen, ist notwendig, um der Het­ze von „Zukun­ft Heimat“ ein Ende zu bere­it­en. Kein Naziter­ror in Südbrandenburg!

Zeigt Euch sol­i­darisch mit den Men­schen die vor Ort mit „Zukun­ft Heimat“ zu kämpfen haben und unter­stützt ihre Proteste. Am 28. Mai 2016 wird es in Lübben eine Demon­stra­tion geben, die von der Ini­tia­tive „Laut für den Spree­wald“ , welche sich gegen „Zukun­ft Heimat“ zusam­men geschlossen hat, organ­isiert wird. Startzeit ist 14 Uhr.

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