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Brandanschlag — Polizei ermittelt gegen Ex-Kameradschaftsführer

(Ver­fas­sungss­chutz Bran­den­burg) Imbissstände von Türken wer­den immer wieder zu Zielscheiben recht­sex­trem­istisch oder frem­den­feindlich motiviert­er Brandanschläge. 

Am Abend des 3. Sep­tem­ber war es wieder ein­mal soweit: Das Imbiss-Restau­rant “Yala” in Hen­nigs­dorf wurde mit zwei Molo­tow-Cock­tails ange­grif­f­en. Ein größer­er Schaden ent­stand nicht, denn das Per­son­al und vier Gäste hiel­ten die sta­bile Glastür zu, so dass die Brand­sätze an ihr abprall­ten. Soweit nichts Ungewöhnliches.
Das Beson­dere: Die Polizei fah­n­det nun auf­grund von Zeu­ge­naus­sagen nach dem drin­gend der Tat verdächti­gen Karsten G. Der Vor­wurf: Ver­suchter Mord und ver­suchte schwere Brandstiftung.
G. aber ist kein unbeschriebenes Blatt. 

Der mut­maßliche Täter — kein Unbekannter

Der 26-jährige Karsten G. ist der ehe­ma­lige Vor­sitzende der 1997 vom bran­den­bur­gis­chen Innen­min­is­ter ver­bote­nen “Kam­er­ad­schaft Ober­hav­el” und ein überzeugter Neonazi. 

Doch auch nach dem Ver­bot ging seine Kar­riere weit­er — zunächst bei den “Nationalen e.V.”, wo er bis zu deren Selb­stau­flö­sung Ende 1997 die Funk­tion des Schatzmeis­ters ausübte. Den Vere­insvor­sitz hat­te der bekan­nte Berlin­er Neon­azi und heutige Lan­desvor­sitzende der thüringis­chen NPD, Frank Schw­erdt, inne. “Die Nationalen e.V.” lösten sich selb­st auf, um einem befürchteten Ver­bot zuvorzukom­men. G. aber machte weit­er in der Szene, z.B. als Anmelder recht­sex­trem­istis­ch­er Demon­stra­tio­nen, jedoch ohne sich erneut ein­schlägig zu organisieren. 

In den Fän­gen der Gewalt

Gemäß Zeu­ge­naus­sagen zettelte G. bere­its am Nach­mit­tag im Imbiss einen Stre­it an, offen­bar um einen dort arbei­t­en­den Türken unter Druck zu set­zen. Hin­ter­grund der Auseinan­der­set­zung ist, dass gegen zwei Kam­er­aden des G. Belei­di­gungskla­gen anhängig sein sollen. Wollte er sich vor seine Kam­er­aden stellen? Zu dem Türken soll er gesagt haben: “Wir töten euch, ihr lebt nicht mehr lange, wir fack­eln hier”. Des Weit­eren schlug er einen Gast unver­mit­telt die Faust ins Gesicht. Von dem Türken vor die Tür geset­zt, dro­hte er, dessen Kinder zu töten.
Dass G. es ernst meint, hat er nun­mehr bewiesen.

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