Potsdam (ddp-lbg). Eine von der Landeszentrale für politische Bildung mit 10.000 Euro geförderte Broschüre über das «Bombodrom» in der Kyritzer Heide sorgt für Krach in der großen Koalition in Potsdam. Der parlamentarische
Geschäftsführer der CDU-Fraktion, Dierk Homeyer, kritisierte «eine ausgesprochen einseitige Darstellung der Situation um das “Bombodrom” sowie sehr kritische Äußerungen gegen den Rechtsstaat». Das SPD-geführte
Bildungsministerium wies die Vorwürfe zurück.
Die Publikation mit dem Titel «Bürgerinitiative Freie Heide — Bombodrom — nein danken!» war von der DGB-Jugendbildungsstätte Flecken-Zechlin (Ostprignitz-Ruppin) und der Bürgerinitiative «Freie Heide» verfasst worden.
Letztere kämpft seit Jahren gegen die Nutzung des rund 144 Quadratkilometer großen Areals östlich von Wittstock als Truppenübungsplatz durch die Bundeswehr. Das Gelände war in den 50er Jahren von den sowjetischen
Streitkräften als Truppenübungs- und Bombenabwurfsplatz requiriert worden.
Bildungsminister Steffen Reiche (SPD) betonte: «Demokratie kann sich nur entfalten, wenn sich die Bürger engagieren und einmischen.» Damit stehe die Publikation in Übereinstimmung mit den Richtlinien der Landeszentrale für
politische Bildung. Von Vorschriften bezogen auf den Inhalt der Broschüre sei daher Abstand genommen worden.