(Bernauer Antifa auf Indymedia) — 150 auf Antifademo — 80 auf Nazidemo (Worch, MHS, NPD, Bernauer Dumpfbacken) — brutale Übergriffe der Bullen auf die Antifa, mehrere Schwerverletzte —
Etwa 150 Antifas fanden sich um 18 Uhr am Bernauer Bahnhof ein um gegen den Märkischen Heimatschutz zu demonstrieren. Diese Naziorganisation aus dem Nordosten Brandenburgs hatte einen Aufmarsch durch die Bernauer Innenstadt angemeldet. Die Bernauer Antifa kam dem aber zuvor, in dem sie selbst eine Demo durch die Innenstadt anmeldeten, so das die Nazis ins Puschkinviertel ausweichen mussten.
Am Bahnhof und in der ganzen Stadt schützten mehrere hundert Polizisten den Aufmarsch der Nazis. So verlangten sie, das die Demo der Antifa sich doch bereits um 18.15 Uhr in Bewegung setzen solle, um so die sichere Anfahrt der Nazis über den Bernauer Bahnhof sicherzustellen. Die Antifa liess sich aber nicht darauf ein und so handelte sich der Anmelder gleich eine Anzeige wegen Verstosses gegen das Versammlungsgesetz ein. Ausserdem wurde der Lauti “beschlagnahmt”, der aber von der Demo beschützt wurde, so das die skurille Situation entstand, das die Antifa aus einem eigentlich beschlagnahmten Lauti sprach. Als sich die Demo dann schliesslich doch in Bewegung setzte, wurde der Lauti von der Polizei wieder “freigegeben”.
Die Antifademo war laut und kurz, da sich fast alle Teilnehmer in Richtung Nazis absetzten. Dabei kam es zu den ersten schweren Überfriffen der Bullen und zu den ersten Festnahmen.Mindest ein Jugendlicher wurde hier schwer verletzt.
Zur selben Zeit sammelten sich die etwa 80 Nazis (Worch, Märkischer Heimatschutz, NPD und etwa 20 Nazis aus Bernau und Umgebeung). Als sie losmarschieren wollten, wurde ihnen erst mal von einem beherzten Antifa ihr Fronttranspi entrissen und entwendet. Ihr Aufmarsch konnte aber ansonsten nicht ernsthaft behindert werden, die Antifa wurde von der Polizei durch die Strassen gejagt und so gelang es immer nur einzelnen an die Nazis zu kommen und sie ordentlich zu beschimpfen. An einigen Stellen versperrten umgekippte Mülleimer die Strecke, wurden aber von der Polizei immer schnell wieder weggeräumt.
Es kam immer wieder zu Festnahmen und brutalen Übergriffen der Polizei auf die protestierenden Antifas. Ein Jugendlicher musste ins Krankenhaus eingeliefert werden, nachdem ihn ein Bulle völlig ohne Grund in den Rücken gesprungen ist, er konnte aber inzwischen wieder verlassen werden.
Währenddessen, fand im Jugendtreff DOSTO eine Infoveranstaltung über den Märkischen Heimatschutz statt, der eigentliche Anlass für die Nazidemo des Märkischen Heimatschutz. Etwa 30 Menschen informierten sich über die politische Strategie und Strukturen. Anschliessend ging es auch um die Versuche Bernauer Dumpfbacken sich zu organisieren.
Fazit: Der Naziaufmarsch konnte nicht verhindert, aber doch erheblich gestört werden. Die Antifademo war größer, lauter und schöner. Die Infoveranstaltung war ebenfalls erfolgreich. Bernau bleibt für Nazis ein unbequemes Pflaster!
(Inforiot) Erste Fotos von der Antinazi-Demo gibt es auf der Webseite www.antifa-in-kw.de.