Am 24. September 2011 ist von militanten Nazis eine Demonstration in Frankfurt geplant. Anlass für die Demonstration ist der im rechtsradikalen Milieu gerade diskutierte „Tag der weißen Gefangenen und ihrer Unterstützer“, ein Solidaritätstag für inhaftierte Neonazis. Des Weiteren wollen die Veranstalter_innen den am 24.9.1993 verstorbenen Sänger Ian Stuart „ehren“. Dieser war Mitbegründer des militanten rechtsradikalen und in Deutschland verbotenen „Blood and Honour“-Netzwerkes.
Die Veranstalter_innen der Nazidemo am 24. September kommen aus dem Umfeld des deutschsprachigen Ablegers der „Racial Volunteer Force“ („Völkische Freiwilligeneinheit“) aus der Pfalz. Diese Gruppierung versteht sich als Nachfolgeorganisation der „Combat 18“, einer europaweit agierenden, neonazistischen, terroristischen Organisation. Die RVF-Pfalz sympathisiert in Deutschland mit der „Hilfsorganisation für Nationale Gefangene und ihre Angehörigen e. V.“ (HNG). Die HNG hat sich rechtsradikalen Straftäter_innen verschrieben und pflegt Kontakte in das militante rechtsradikale Milieu. Sie betreut Neonazis während und nach einer Freiheitsstrafe und trägt zu ihrer rechtsradikalen Resozialisation bei. Das Innenministerium prüft seit Längerem ein Verbot der HNG.
Gegen die geplante Demonstration hat sich nun Widerstand formiert. Das Bündnis „Kein Ort für Nazis Frankfurt (Oder)“ hat sich zum Ziel gesetzt, den Nazis mit friedlichen Massenblockaden eine antifaschistische demokratische Kultur entgegenzusetzen. Rund um den Bahnhof, den Anfangs- und Endpunkt der Nazidemonstration, wurden seitens des Bündnisses verschiedene Kundgebungsorte angemeldet, von denen vielfältige Gegenproteste ausgehen sollen. Janek Lassau, der Pressesprecher des Bündnisses, meint dazu: „Wir werden nicht akzeptieren, dass Nazis durch Frankfurts Straßen marschieren. Unser breites zivilgesellschaftliches Bündnis wird lautstark dagegen protestieren.“.
Das Bündnis „Kein Ort für Nazis in Frankfurt (Oder)“ vereint aktive zivilgesellschaftliche Akteure aus Frankfurt (Oder), S?ubice und dem Land Brandenburg. Hier finden Kirchen, Gewerkschaften, Parteien, antifaschistische Initiativen, Vereine sowie Bürgerinnen und Bürger ihren Platz.
Alle Bürger_innen sind aufgerufen, sich dem Bündnis anzuschließen und mit uns gemeinsam die Nazis am 24. September zu blockieren.
Der Aufruf des Bündnisses sowie weitere Informationen können hier eingesehen werden: keinortfuernazisffo.blogsport.de
Kontakt:
Bündnis „Kein Ort für Nazis in Frankfurt (Oder)“
E‑Mail: keinortfuernazisffo@riseup.net