Eigentlich wollte die NPD-Oderland ihren Stand in die Innenstadt von Strausberg, auf den 20. April legen, um ihre Nähe und Symphatie zu Adolf Hitler, der an diesem Tag geboren wurde, zu verdeutlichen. Dies wurde aber von der zuständigen Behörde untersagt und verwies die Partei auf den 19. April.
Die erst 15-köpfige Standgemeinschaft platzierte sich an einer Ecke am Landsberger Tor und breitete hier ihre Parteiwerbung auf dem Tapeziertisch aus. Nach etwa einer halben Stunde und wieder unpünktlich, wie vor einigen Monaten in Frankfurt/Oder kamen die selbsternannten “freien Kräfte aus Teltow-Fläming” dazu. Zwischenzeitlich kläckerten noch vereinzelte dazu.
Zu dreißigst, grimmig guckend und schwarze Fahnen schwingend ging es nun auf Wähler_innenfang. Dafür hatten sie sich gut vorbereitet: Vier Leute wedelten mit ihrer Fahne und nochmal soviele filmten und fotografierten die Personen ab, die zu einer der ersten Veranstaltung der Kampagne “Keine Stimme den Nazis” gekommen waren. Eine Person versuchte wild gestikulierend auf Passanten einzureden und eine andere die Flyer zu verteilen. Der Rest der schwarz gekleideten Neonazis stand nur herum und beobachtete das Treiben.
Das Bündnis “Keine Stimme den Nazis” aus Strausberg, das NTI und Die Linke organisierten ein kleines Straßenfest rund um den Stand der NPD-Oderland. Eine Musikanlage untermalte die Antinaziaktion mit unterhaltender Musik, in der erklärt wurde, dass Nazis in dieser Stadt unerwünsacht seien.
Ein kleines Frühstück für alle Frühaufsteher_innen, Kaffee und später auch Kuchen belohnten alle, die sich extra gegen die “National- Demokrat_innen” auf die Große Straße stellten. Passant_innen die von den sog. Nationalen einen Flyer in die Hand gedrückt bekamen durften ihn auch wieder sofort in einen der vielen Mülltüten der Aktivist_innen entsorgen.
Nach Ende der Veranstaltung, als die Anhänger_innen des NPD-Stands einpacken durften, wurde mit Nachdruck darauf hingewiesen, dass solche menschenverachtende Ideologie weder in dieser Stadt, noch irgendwo anders gewollt ist. Eine symbolischer Akt brachte diese Veranstaltung zu einem Abschluss, als mit dem Besen der sog. Dreck von der Straße gefegt wurde.
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