Am 7. Januar veröffentlichte das Antifaschistische Pressearchiv Potsdam (APAP) eine Chronik über neonazistische Aktivitäten in Potsdam und Umgebung für die Monate Juli bis Dezember 2011. Diese Bestandsaufnahme knüpft an ebensolche Publikationen des APAP an, die der aktuellen Chronik vorausgegangenen sind. Dabei wird aufgezeigt, dass auch in diesem Zeitraum die Potsdamer Neonazis keineswegs untätig waren. Die Quantität sowie die Qualität der Aktivitäten ist noch immer erschreckend.
Seit geraumer Zeit machen Antifaschist_innen darauf aufmerksam, dass in Potsdam vermehrt Bedrohungen, Einschüchterungen und gewalttätige Übergriffe durch Neonazis stattfinden. Diese Tendenzen und Angaben können auch für die zweite Jahreshälfte bestätigt werden. Gleich mehrere solcher Taten ereigneten sich in den vergangenen Monaten. Dabei fällt auf, dass Neonazis sich allem Anschein nach zunehmend sicher fühlen und selbstbewusst in Potsdam agieren.
Die Diskrepanz zwischen den vom APAP dokumentierten Taten und der von der Polizei angegebenen Statistik zu Aktivitäten von Potsdamer Neonazis wird auch in dieser Chronik deutlich. Dies liegt unter anderem darin begründet, dass Betroffene von neonazistischer Gewalt selten den Weg der Anzeige bei der Polizei suchen. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Der oft sehr unsensible Umgang seitens der Polizei mit den von Gewalt betroffenen Personen, die geringe Aufklärungsquote und Furcht vor weiteren Übergriffen auf Grund der preisgegebenen persönlichen Daten für ein Ermittlungsverfahren sind nur einige davon.
*Die Chronik ist als PDF im Anhang* oder auf http://apap.blogsport.eu/2012/01/07/chronik-neonazistischer-aktivitaten-in-potsdam-und-umgebung-fur-den-zeitraum-juli-bis-dezember-2011/ abrufbar.