Am Anfang, in den 80ern, war HipHop eine Jugendkultur vor allem der
Schwarzen in Amerika. Graffiti auf den tristen Wänden der Wohnviertel
gehörten dazu, der Breakdance, der Rap als ein wütendes Staccatto von Worten
und Bildern über die wirklichen Härten des Lebens.
Den Ghettoblaster (so genannt in Anspielung auf die von Schwarzen
dominierten schlechteren Wohnviertel New Yorks) hatten die Jugend-Gangs
immer dabei — der Musik wegen, die zum Beispiel für die tänzerische
Auseinandersetzung (Battle) mit anderen Gruppen brauchte.
Hip-Hop, das Konzept, das auf der Ebene von Kunst Ventile für aufgestaute
Aggressionen schafft, soll auch in Spremberg helfen, gewalttätigen
Auseinandersetzungen oder fremdenfeindlichem Hass entgegenzuwirken. Über das
Programm der Civitas-Jugendstiftung gegen rechte Gewalt, werden Projekte und
Veranstaltungen im Spremberger Bergschlösschen schon länger unterstützt. Nun
profitieren auch andere Klubs davon. Sieben Ghettoblaster erreichten über
Civitas Spremberg, sie wurden in den vergangenen Tagen an den Offenen
Jugendtreff, in den Jugendklub Graustein, in den Klub Schwarze Pumpe und an
die HipHop-Tanzgruppe des Sportvereins Burgneudorf verteilt. Zwei der
Rekorder und CD-Player mit den großen Lautsprecherboxen verbleiben im
Bergschlösschen selbst, einer ist als Ausstattung für das Ferienobjekt des
Bergschlösschens in Bohsdorf am Felixsee gedacht.
«Wir wollen als zweiten Schritt dieses Projektes nun HipHop-Workshops vor
Ort in den Klubs anbieten» , erklärt Benny Blatz vom Bergschlösschen.
«Natürlich können Musik oder Tanz an sich nichts gegen rechte Gewalt
ausrichten. Aber ich denke, dass es wichtig ist, überhaupt eine alternative
Kultur anzubieten. Wer sich mit ihr beschäftigt, der lässt sich weniger
leicht von brauner Polemik einfangen.»