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Cottbus — Antifakundgebung am 28.07

Warum es am 28.07 in Cot­tbus falsch war, den ca. 250 durch Cot­tbus marschieren­den Nazis die Stadt zu über­lassen. Und warum nicht nur Nazis das Prob­lem sind.

Das Bünd­nis gegen Anti­semitismus und Ras­sis­mus Süd­bran­den­burg, die Vere­inte Linke Lausitz, die Antifa Ag Hoy­er­swer­da und ver­schiedene weit­ere Antifa­grup­pen aus der Region hat­ten am Sam­stag, dem 28.07 unter dem Mot­to „Keine Home­zone für Nazis – Null der Tol­er­anz der NPD“ nach Cot­tbus zu ein­er Kundge­bung gegen einen NPD Auf­marsch aufgerufen (www.keine-npd-in-cottbus.de.vu).

Ein weit­eres bürg­er­lich­es Bünd­nis aus Parteien, Gew­erkschaften, Stadtverord­neten­ver­samm­lung, Cot­tbuser Auf­bruch und Anderen forderte hinge­gen dazu auf, die Nazide­mo schlicht weg zu ignori­eren, den Nazis jegliche Aufmerk­samkeit zu nehmen und ihnen eine „tote Stadt“ als Demon­stra­tionsort zu präsentieren.

Mit anderen Worten heißt das jedoch, dass Nation­al­istIn­nen, Anti­semitIn­nen und Ras­sistIn­nen ein Freiraum geschaf­fen wurde, in dem sie sich ent­fal­ten, entwick­eln und ihre Pro­pa­gan­da und Het­zte gegen all das, was nicht in ihr kleinkari­ertes Welt­bild passt frei und unver­drossen artikulieren kon­nten. Ein Freiraum in dem Sie ihre men­schen­ver­ach­t­en­den Parolen ohne Wider­spruch äußern kon­nten. Ein Freiraum der Naz­i­hege­monie ohne Gegen­wehr. Ein Weg­guck­en, Weg­duck­en und Verstecken.

Wir Antifaschistin­nen und Antifaschis­ten aus Süd­bran­den­burg ken­nen solche Orte der Naz­i­hege­monie sehr gut – in let­zter Zeit oft disku­tiert als das Phänomen der soge­nan­nten No Go Areas,. Konkret sind diese Gegen­den, Straßen­züge oder ganze Stadtvier­tel in denen sich Men­schen, die schon rein äußer­lich nicht dem dumpfen Welt­bild von Neon­azis entsprechen, nicht bewe­gen kön­nen, ohne die Furcht schief angeguckt, bepö­belt oder gar ange­grif­f­en zu werden.

Genau eine solche No Go Area hat dieses Bürg­er­bünd­nis mit dem Konzept Geis­ter­stadt am Sam­stag in Cot­tbus geschaffen.

Ca. 150 Aktivis­ti­In­nen aus Süd­bran­den­burg und Sach­sen hat­te sich jedoch auf der Antifa ‑Kundge­bung ver­sam­melt, um den NPD Neon­azis ein entschlossenes „Let’s Rock Them Hard“ ent­ge­gen zu set­zen. Die Kundge­bung kann als Erfolg ver­bucht wer­den, welch­er nicht zulet­zt auch den bei­den Live­acts zu ver­danken ist, welche auf der Kundge­bung für die angemessene Stim­mung sorgten.
Nach Auflö­sung der Kundge­bung verteil­ten sich die Antifas in den Cot­tbuser Inennstadt, um sich den Nazis in den Weg zustellen und um so zu min­destens zu ver­suchen den Nazi­auf­marsch zu verhindern.
Auf­grund der über­mäßi­gen und für Cot­tbuser Nazi­aufmärsche ( https://inforiot.de?topic=news&article_id=2608) unge­wohnte hohe Präsenz von Polizei- Ein­satzkräften, welche willkür­lich und mas­siv Platzver­weise für die gesamte Cot­tbuser Innen­stadt erteilte, war es nur sehr Weni­gen möglich an die Nazide­mo direkt heranzukommen.
Ca. 130 Antifas standen bis zu drei Stun­den und zum Teil nur in T‑Shirts bek­lei­det bei strö­menden Regen in einem Polizeikessel, welch­er es so gut wie unmöglich machte, die Nazis zu stören.

Voll­ständi­ger Artikel: http://de.indymedia.org/2007/07/189443.shtml

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