Liebe Gäste, liebe FreundInnen, liebe UnterstützerInnen,
die letzten Tage waren für uns nicht einfach. Wie einige von euch vielleicht schon durch die Medien mitbekommen haben, wurde Freitagnacht unser geliebtes Chekov angegriffen.
Einige AbsolventInnen der Medizinischen Fachschule haben bei uns ihren Abschluss gefeiert. Gegen Mitternacht wurde die Party abrupt unterbrochen. Vom Stadtring aus pöbelte eine Gruppe von etwa 20 vermummten jungen Männern bereits von Weitem die Gäste mit Parolen wie “Ihr Scheißzecken!” an. Kurz darauf näherten sie sich zügig dem Chekov.
Zu diesem Zeitpunkt befanden sich vor allem junge Frauen auf dem Außengelände, die gar nicht wussten, wie ihnen geschieht. Die Männer kamen durch das offene Tor auf die Gäste zu und verwickelten sie in Diskussionen und Pöbeleien. Sie warfen mit Flaschen und schlugen den Anwesenden die Getränke aus den Händen, während einer der Männer den Zaun neben unserem Eingangstor eintrat. Traurigen Höhepunkt des Ganzen stellte der gewalttätige Angriff eines rot-weiß maskierten Mannes auf eine der jungen Frauen dar. Er schlug sie ins Gesicht und sie musste im Nachhinein noch zur Vorsorge ins Krankenhaus gebracht werden.
Der Schock über diesen skrupellosen Angriff sitzt uns tief in den Knochen. Dieser Überfall auf das Checkov war nicht der erste. Es war aber der aggressivste der drei Angriffe in den letzten 12 Monaten.
Seit Jahrzehnten setzten und setzen sich immer noch viele engagierte Menschen dafür ein mit dem Verein zur Förderung subkultureller Aktivitäten e.V. und damit dem Chekov den CottbuserInnen einen Freiraum zu bieten. Für uns ist klar, dass es sich um einen politisch motivierten Angriff von rechts handelt. Nicht nur die Parolen, welche skandiert wurden, sondern auch die massive Flut an “Defend Cottbus”- als auch “No Asyl”-Stickern, die in dieser Nacht rund um das Chekov aufgetaucht ist.
Uns ist klar, dass wir mit unseren vielfältigen Angeboten, die allen offen stehen, egal woher sie kommen, welches Geschlecht sie haben oder welche Sprache sie sprechen, der rechten Szene ein Dorn im Auge sind. Jedoch ist uns bewusst, dass unser Angebot, welches wir genau hier im Chekov schaffen, einzigartig in Cottbus ist. Und das unsere Stadt genau ein solches Angebot weiterhin braucht. Wir lassen uns in unserer Arbeit nicht beirren und werden auch in Zukunft genau an dieser Einzigartigkeit festhalten und unseren Weg weiter verfolgen. Was wir, gemeinsam mit vielen von euch, hier schaffen ist gut und wichtig für Cottbus!
Der Schaden, welcher in dieser schockierenden Nacht entstanden ist, ist nicht nur materiell. Jedoch rechnen wir auch mit Kosten in Höhe von etwa 500€, die nun auf uns zukommen. Wir engagieren uns hier alle ehrenamtlich und brauchen jetzt und in Zukunft jeden von euch! Unterstützt uns und kommt vorbei, lasst uns gemeinsam und solidarisch ein Zeichen setzen, dass wir uns nicht von Nazis und rechter Gewalt einschüchtern lassen! Schaut einfach vorbei, kommt zum Fyahamnd oder besucht unsere Soliparty, die demnächst veranstaltet wird!
Wir freuen uns über jede Unterstützung!
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