(Henri Kramer) Zwei Wochen vor der angekündigten Kundgebung der rechtsextremen DVU auf dem Luisenplatz organisiert sich Widerstand. Wie die Polizei gestern den PNN bestätigte, sind für den 20. September bereits zwei Gegenveranstaltungen angemeldet: von einer „Ag Antirassismus“und von solid, der Jugendorganisation der Partei Die Linke. „Wir werden mit den Anmeldern entsprechende Kooperationsgespräche führen“, sagte Angelika Christen, Sprecherin der Polizei. Dabei werde geprüft, ob die beabsichtigten Veranstaltungen mit dem Grundrecht auf Versammlungsfreiheit vereinbar seien. Eine Gefahrenanalyse für die Kundgebung und die erwarteten Proteste dagegen wollte Christen nicht abgeben – dafür sei es zu „früh“.
Die DVU hatte die Kundgebung vor knapp einem Monat angekündigt. Sie soll am 20. September zwischen 12 und 22 Uhr auf dem Luisenplatz stattfinden. Als Redner angekündigt ist unter anderem Günther Schwemmer, der einzige DVU-Stadtverordnete im Potsdamer Stadtparlament. Schwemmer besitzt gleichzeitig ein Parteibuch der rechtsextremen NPD (PNN berichteten).
Einer der Anmelder der Gegenkundgebungen ist Steffen Kühne von solid: „Sie ist in der Brandenburger Straße vor dem Brandenburger Tor angemeldet.“ Das Motto sei: „Sozial gerecht schreibt sich ohne DVU. Für ein buntes Brandenburg.“
Unterdessen überlegt auch die Stadtspitze, wie mit der DVU an dem Tag umgegangen werden soll. So bestätigte Stadt-Sprecherin Rita Haack, dass sich im Beirat zur Umsetzung des Lokalen Aktionsplanes für Toleranz und Demokratie, gegen Gewalt, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit eine Arbeitsgruppe gebildet habe, die bis zur kommenden Woche über mögliche Vorhaben beraten soll. Schon kurz nach Bekanntwerden der DVU-Pläne hatte der Arbeitskreis Antifa Potsdam – er besteht vor allem aus linksalternativen jungen Leuten – allerdings klar gemacht, sich nicht auf das Konzept „Potsdam bekennt Farbe“ zu verlassen: Man wolle die Kundgebung gar nicht erst beginnen lassen, hieß es.