Heute wurde zunächst die Befragung der Cindy P. fortgesetzt. Hierbei ging es vor allem darum, wann genau die Zeugin Julia am Tatabend gesehen habe. Genaueres konnte
die P. dabei nicht sagen, nur dass die Gruppe der Angreifenden auf den Nebenkläger zugerannt sei, während sie sich abwendete und im Weggehen auf Höhe der Mittelstraße Julia sah.
Hierauf wurde der Polizist Sch. vernommen, er war Leiter der damals zuständigen Ermittlungsgruppe. Er sagte aus, dass einer der Beschuldigten bei seiner Haftprüfung
eine weitere (nunmehr 5.) Person belastet habe, allerdings sei ihm nur der Spitzname der Person bekannt. Nach einer Lichtbildvorlage auf dem Polizeirevier hätte der
Beschuldigte dann eine der Personen wiedererkannt die nunmehr auf der Anklagebank sitze. Sch. berichtete auch, dass der Nebenkläger mehrfach betont habe, eine der
Personen die ihn schlug hätte eine Tarnhose getragen, ihm sei allerdings nicht bekannt, dass einer der Beschuldigten am Tatabend eine solche getragen habe und diese Tarnhose konnte auch nicht bei einer später erfolgten Hausdurchsuchung aufgefunden werden. Desweiteren übte der Polizist verhaltene Kritik an der Tatortarbeit seiner Kolleginnen. So sei ihm das mutmaßliche Tatwerkzeug einfach so auf den Tisch gelegt worden, auch die Spurensicherung am Tatort sei nicht perfekt gelaufen.
Zu diesem letzten Punkt wurde dann auch die dritte Zeugin gehört, sie ist Molekularbiologin beim LKA und als solche zuständig für die Auswertung von Tatortspuren. Sie gab an, dass es Richtlinien gäbe, wonach die Spurensicherung am
Tatort möglichst steril abzulaufen habe um jegliche Verunreinigung der Spuren zu vermeiden. Ihre Untersuchungsgegenstände waren zum einen der bei Julia aufgefundene Teleskopschlagstock und Spuren die sich am Schuh eines Beschuldigten befunden hätten. Für letzteres würde mit einiger Sicherheit das Opfer als Verursacher in
Betracht kommen, es handele sich dabei um Blut. An dem Teleskopschlagstock wurden gleich drei DNA-Proben entnommen.
Auf dem Schläger selbst sei keine DNA des Opfers
festgestellt worden, an dem Griff allerdings hätte sich eine “Mischspur” gefunden, bei der das Opfer als Verursacher nicht mit Sicherheit ausgeschlossen werden kann.