Der achte Prozesstag
Im Juni 2005 wurden fünf Antifas nach einer Auseinandersetzung mit einem Neonazi verhaftet und wegen versuchten Mordes angeklagt. Eine Betroffene saß 5 Monate in U‑Haft. Nun läuft der Prozess gegen sie wegen gefährlicher Körperverletzung. Ein Gutachten hatte den Tatvorwurf entschärft. Mehr Infos auf soligruppe-potsdam.de
Am heutigen Tag sagte lediglich die Zeugin Cindy P. aus. Diese gab an am Abend des 18.0605 in der Waldstadt gefeiert zu haben, anschließend sei sie mit ihrer Freundin Melanie W. und Benjamin Ö. nach Babelsberg gefahren und von dort in die Straßenbahn umgestiegen. Sie gab an während ihrer Fahrt nichts von einer Schlägerei mitbekommen zu haben und kannte auch niemanden der in der Bahn Anwesenden.
Ausgestiegen seien sie dann zu dritt, weil ihr Hund unruhig wurde. Auf dem Weg zur Langen Brücke hätten sie dann “den Ösi verloren”. Und erst auf der Friedrich-Ebert-Straße hätten sie diesen wiedergetroffen. Cindy P. gab an, sie sei zu Ö. gegangen, während W. hinter ein Auto urinierte. Dann hätte sie auf der gegenüberliegenden Straßenseite 5 bis 8 Leute ausgemacht, die zu einem Großteil schwarz gekleidet und vermummt waren, diese seien erst langsam und dann immer schneller werdend auf den Nebenkläger zugerannt. Dabei hätte sie erkennen können, wie eine Person einen Teleskopschlagstock ausfuhr. Desweiteren gab sie an Julia gesehen zu haben, diese hätte sich (unvermummt) mit weiteren Personen unterhalten und gesagt “Die W. müssen wir auch noch kriegen”. Verstanden hätte sie diesen Satz so gut, weil sie nur 1 bis 2 Meter entfernt stand, Julia hätte sie allerdings nicht erkannt, weil diese wohl kurzsichtig sei. Von der Richterin darauf angesprochen, dass diese durch das Tragen einer Brille korrigiert werde, schwieg die Zeugin.
Am 11.09 wird die Befragung der Cindy P. dann fortgesetzt werden.