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Deutsche Realitäten angreifen: Immer und Überall!

Neon­azi­auf­marsch in Cot­tbus am 13.12. verhindern!

Am 13. Dezem­ber diesen Jahres will die neon­azis­tis­che Bewe­gung Deutsche Volks­ge­mein­schaft (BDVG) gemein­sam mit dem bun­desweit bekan­nten Ham­burg­er Neon­azikad­er Chris­t­ian Worch sowie dem region­al organ­isierten Märkischen Heimatschutz (MHS) zwei inhaltlich
miteinan­der ver­bun­dene Demon­stra­tio­nen im säch­sis­chen Hoy­er­swer­da und im süd­bran­den­bur­gis­chen Cot­tbus durchführen.
Unter dem Mot­to „Sach­sen bleibt deutsch” beziehungsweise „Kein deutsches Geld für Polen, Tschechen und Co.!” wollen die
volks­deutschen Kam­er­aden gegen die bevorste­hende EU-Osterweiterung
durch die gren­z­na­hen Städte Cot­tbus und Hoy­er­swer­da marschieren. Die
Anmel­dun­gen über­nah­men Lars Käp­pler von der BDVG und der bereits
erwäh­nte Chris­t­ian Worch. Die völkische BDVG, deren Vor­sitzen­der Lars
Käp­pler ist, ist ein Spal­tung­spro­dukt der NPD-Jugendorganisation
Junge Nation­aldemokrat­en. Sie ist in Baden-Würt­tem­berg und vor allem
in Ostsachsen/Südbrandenburg aktiv. Hier ist sie Teil einer
über­re­gionalen Ver­net­zung Freier Kam­er­ad­schaften. Im Herb­st diesen
Jahres führte die BDVG zwei nicht sehr erfol­gre­iche Kundge­bun­gen zum
sel­ben The­ma im säch­sis­chen Bautzen durch. Auch in Cot­tbus konnten
Neon­azis bish­er noch nicht erfol­gre­ich auf­marschieren und so soll es
unser­er Ansicht nach auch bleiben. 

Der let­zte Ver­such eines
Auf­marsches in Cot­tbus von Georg Palet­tas Interessensgemeinschaft
Wiedervere­ini­gung Gesamt­deutsch­land (IWG) kann mit beein­druck­enden 10
Teil­nehmern und mas­siv­en Störver­suchen get­rost als gescheitert
betra­chtet werden. 

Doch wed­er für Cot­tbus noch für das bun­desweit durch ein Pogrom
Anfang der 90er bekan­nt gewor­dene Hoy­er­swer­da sollte dies als
Beruhi­gung gel­ten. Neben der in let­zter Zeit immer aktiv­er und
selb­st­be­wußter auftre­tenden Neon­aziszene im südlichen Brandenburg
bietet ger­ade Cot­tbus eine nicht zu unter­schätzende Masse an
unor­gan­isiertem Straßen­mob, vor allem aus der recht­en Hooliganszene. 

Die bish­er nach Hoy­er­swer­da und Cot­tbus mobilisierenden
Organ­i­sa­tio­nen stellen nicht nur ein regionales Poten­tial dar. Auch
über die Gren­zen Bran­den­burgs und Sach­sens wird nach Cot­tbus zum 13.
Dezem­ber von den Neon­azis mobil gemacht. Ger­ade die prominent
beset­zte Red­nerliste ist ein Indika­tor dafür. Unter Anderem soll der
wegen Leug­nens des Holo­causts verurteilte, ehemalige
NPD-Bun­desvor­sitzende, Gün­ter Deck­ert reden. Des weit­eren auch der
Schweiz­er Bern­hard Schaub, der u.a. mit Deck­ert und Horst Mahler im
„Vere­in zur Reha­bil­i­tierung der wegen Bestre­it­ens des Holocausts
Ver­fol­gten” sitzt. Auch der Eber­swalder Kad­er des Nationalen
Wider­standes Berlin/Brandenburg (NWBB) Gor­don Rein­holz darf in
Cot­tbus sprechen. Er war ein­mal ein­fach­es NPD- Mit­glied und
hochrangiges Mit­glied der Jun­gen Nation­aldemokrat­en (JN). Doch dort
ist er gefeuert wor­den. Nun ist er Vor­sitzen­der des mit­tler­weile 50
Mit­glieder umfassenden Märkischen Heimatschutz (MHS) sowie in der
Redak­tion der neon­azis­tis­chen Mit­teldeutschen Jugendzeitung (MJZ)
aktiv. Fern­er hat er auch gute Kon­tak­te zum Berlin­er Neonazikader
Oliv­er Schweigert und dem derzeit­i­gen Thüringer NPD-Vorsitzenden
Frank Schwerdt. 

Dieser Mis­ch­poke aus organ­isierten Neon­azis, anti­s­law­is­chen Rassisten
sowie anti­semi­tis­chen Revi­sion­is­ten muss unser ganz­er Widerstand
gel­ten. Nicht weil wir die EU-Oster­weiterung gegenüber den Neonazis
vertei­di­gen wollen, son­dern weil es die Neon­azis in Cot­tbus wieder
ein­mal ver­suchen, ihre ras­sis­tis­che, in dem Fall konkret auf die
ost€päischen Beitrittslän­dern sowie die Migran­tInnen an der
Ost­gren­ze gerichtete Ide­olo­gie und ihr anti­semi­tis­ches Ressentiment
auf die Straße zu tra­gen. Dies gilt es jed­erzeit zu ver­hin­dern; egal
ob in Berlin, Cot­tbus oder Hoyerswerda! 

Am 13. Dezem­ber gilt es nun also in Cot­tbus sich dem deutschen Wahn
ent­ge­gen­zustellen: was uns hier präsen­tiert wer­den soll, ist nun mal
nichts anderes. Die wirtschaftliche Abhängigkeit der meisten
ost€päischen Staat­en gegenüber den EU-Staat­en sollte eigentlich
bekan­nt sein. Dass diese mit ein­er poli­tis­chen ein­her geht,
eben­falls. Ger­ade aber die wirtschaftliche Abhängigkeit der
ost€päischen Beitrittslän­der gegenüber Deutsch­land wird von den
Neon­azis in ihrem Aufruf in das völ­lige Gegen­teil verkehrt. Ihre
abso­lut wahn­hafte Forderung „Kein Geld für Polen, Tschechen und Co.!”
kann eben nur noch mit kom­plet­tem Real­itätsver­lust erk­lärt werden.
Ein­er­seits weil die Real­ität der Wirtschafts­beziehun­gen zwis­chen der
BRD und den ost€päischen Staat­en kom­plett anders aussieht und
ander­er­seits weil die deutsch-völkische Rücker­oberung der
Ver­triebe­nen z.B. von Schle­sien oder dem Sude­ten­land schon lange mit
teil­weis­er Finanzierung der Bun­desre­pub­lik läuft. Doch das kann ja
wohl kaum Stein des Anstoßes für den auf­marschieren­den Deutschmob
sein. 

Doch der hal­luziniert fleißig weit­er. So ver­muten die Neon­azis in
ihrem Aufruf, dass die EU-Oster­weiterung eine Steigerung der
Ein­wan­derung nach Deutsch­land mit sich brin­gen würde und wollen
natür­lich nach Kräften dage­gen hal­ten. Sach­sen soll eben Deutsch
bleiben und Schle­sien wieder werden?
Die derzeit­ige Erweiterungsrunde ist keineswegs gegen den Willen der
führen­den EU-Staat­en durchge­set­zt wor­den, sog­ar haupt­säch­lich auf
Betreiben Deutsch­lands. Dass z.B. im Rah­men der Ver­hand­lun­gen mit den
neuen EU-Beitrittslän­dern ger­ade beschlossen wurde, die freie
Zuwan­derung von Arbeit­skräften streng zu steuern — nach den
Bedürfnis­sen der Arbeitsmärk­te in West€pa — wird wohl den
Kam­er­aden um Worch & Co noch ein­er erk­lären müssen. Die Angst der
eige­nen chau­vin­is­tis­chen Bevölkerung ist dem/der demokratischen
€päis­chen Poli­tik­erIn jeglich­er Couleur schon immer Antrieb genug
gewe­sen, denn er/sie will ja schließlich von den Wäh­lerIn­nen wieder
gewählt wer­den. Dies gilt für die Mit­glieder der nationalen
Par­la­mente genau­so wie für das Europäis­che Par­la­ment. Eine steigende
ille­gale Migra­tion in die EU wird eben schon seit Jahren von der
EU-Kom­mis­sion durch eine mas­sive Zusam­me­nar­beit mit den jeweiligen
Grenzbe­hör­den in den Beitrittsstaat­en recht erfol­gre­ich verhindert. 

Und wer nicht der EU-Norm im Abschot­ten gegenüber MigrantInnen
entspricht, darf halt auch nicht mit­spie­len in der ach so
paz­i­fistis­chen Europäis­chen Union: die €päis­che Wertegemeinschaft
ist ein im Auf­bau befind­lich­es, wirtschaftlich­es und zunehmend auch
mil­itärisches Hege­mo­ni­al­pro­jekt in Konkur­renz zu den USA. Wo noch
nicht mil­itärisch gekämpft wer­den darf wer­den über die WTO
bürokratis­che Schlacht­en um Zölle geführt; ide­ol­o­gisch verkauft Old
Europe seinen Anti­amerikanis­mus stolz als moralis­che Überlegenheit. 

Völ­lig klar ist jet­zt schon: das Migra­tionsregime inner­halb der EU
ist für jeden einzel­nen Men­schen (egal ob Ost- oder West€pa) ein
Ein­schnitt in die indi­vidu­ellen und sozialen Frei­heit­en. Diese
Entwick­lung ist nicht zwangsläu­fig der EU zuzuschreiben — nein sie
wür­den auch in den einzel­nen EU-Mit­gliedsstaat­en durchge­führt werden
— aber langsamer, teur­er und aufwendi­ger — und deshalb wird weiterhin
in allen beteiligten Län­dern an der EU festgehalten.
Dem Ein­druck den die Neon­azis erweck­en wollen, dass gerade
Deutsch­land lei­d­tra­gen­der dieser Entwick­lung ist, kann nicht
ent­ge­genge­treten wer­den mit der Forderung nach einem Aus­tritt aus der
EU, son­dern mit behar­rlich­er Aufk­lärung und Kritik. 

Haupt­prof­i­teur in
der Europäis­chen Union waren bish­er immer die großen west€päischen
Staat­en und allen voran Deutsch­land. Diese Entwick­lung ist durch die
rot-grüne Bun­desregierung sog­ar noch forciert wor­den. Doch die
Neon­azis ver­suchen sich in kon­former Revolte. Sie wollen sich mit
ihren staatsaffirmativen
Forderun­gen als noch bessere Sach­wal­ter der
Belange des deutschen Volkes darstellen als die derzeitigen
Regieren­den oder die dazuge­hörende demokratis­che Oppo­si­tion. Die
Neon­azis wollen die Deutschen befreien: von JüdIn­nen, MigrantInnen,
Homo­sex­uellen und allen von ihnen als nicht-deutsch halluzinierten
Menschen. 

Diese „Befreiung” ist nicht unsere! Wir wollen „… eine Assoziation,
worin die freie Entwick­lung eines jeden die Bedin­gung für die freie
Entwick­lung aller ist.”(1) Dafür gehen wir am 13. Dezem­ber in Cottbus
auf die Straße und wer­den sie den Neon­azis stre­it­ig machen. 

» Für Freies Fluten! 

Deutsch­land halts Maul!

(1) Aus dem Man­i­fest der Kom­mu­nis­tis­chen Partei von Karl Marx und
Friedrich Engels

Autonome Antifa Nor­dost Berlin [AANO]
im Novem­ber 2003

www.antifanews.de

Zugab­fahrtzeit­en von Berlin aus: 

Berlin Ost­bahn­hof ::: Abfahrt 12:00

Cot­tbus Haupt­bahn­hof ::: Ankun­ft 13:24

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