(MOZ) Frankfurt (Oder) (ddp-lbg). Unter Mordverdacht sind drei als Gewalttäter
bekannte Männer aus Frankfurt (Oder) in Untersuchungshaft genommen worden.
Sie sollen einen 25-jährigen Arbeitslosen getötet haben, sagte am Freitag
ein Sprecher der Frankfurter Staatsanwaltschaft. Die 19 bis 28 Jahre alten
Beschuldigten hätten den Mann bereits am Wochenende in seiner Wohnung mit
Flaschen verprügelt und ihm Schnittverletzungen zugefügt. Das Opfer sei im
Krankenhaus an seinem Blutverlust verstorben.
Schläge, Tritte, Messerstiche
Rechtsextremisten prügeln alkoholkranken Arbeitslosen tot
Frankfurt (Oder). Brandenburg wird erneut von einem mutmaßlich
rechtsextremen Mord erschüttert. Drei polizeibekannte Schläger aus der Szene
haben, wie erst jetzt bekannt wurde, in Frankfurt (Oder) einen
alkoholabhängigen Arbeitslosen zu Tode gequält. Die Tat geschah nach Angaben
der Staatsanwaltschaft in der Nacht zu Sonnabend. Das Opfer, der 25 Jahre
alte Enrico S., wurde in einer Wohnung im Frankfurter Zentrum von Stephan B.
(19) und den Brüdern Daniel (20) und Marco S. (28) grundlos angegriffen. Die
Schläger hätten dem wehrlosen Mann zahllose Schläge und Tritte versetzt,
hieß es bei der Staatsanwaltschaft. Außerdem seien auf dem Kopf des Opfers
Bierflaschen zerschlagen worden. Die Leiche habe auch mehrere Stich- und
Schnittwunden aufgewiesen, sagte ein Sprecher der Behörde. Enrico S. sei
nach wenigen Stunden im Krankenhaus verblutet.
Stephan B., Daniel und Marco S. wurden am Mittwoch festgenommen, legten
Geständnisse ab und befinden sich in Untersuchungshaft. Die
Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Mordes und schweren Raubes mit
Todesfolge. Die Täter hatten sich nicht mit den Schlägen begnügt, sie nahmen
ihrem Opfer auch ein Handy, eine Playstation und Bargeld weg. Alle drei
Angreifer seien aus der “rechten, gewalttätigen, dumpfen Szene” bekannt,
hieß es bei der Staatsanwaltschaft. Stephan B., 1,90 Meter groß und 110
Kilogramm schwer, sei in der Vergangenheit auch mit szenetypischen
Propagandadelikten aufgefallen. Das Motiv für den Angriff auf Enrico S.
bleibe unklar. Die Täter hätten sich widersprüchlich geäußert.
Der 19-jährige Beschuldigte sei wegen rechtsextremistischer Straftaten
bekannt, sagte der Sprecher. Es werde vermutet, dass auch die anderen beiden
Festgenommenen zur Szene gehören. Allerdings spreche nichts für einen
rechtsextremen Hintergrund der Tat. Das Motiv sei nach derzeitigem
Ermittlungsstand vielmehr Habgier gewesen, sagte der Sprecher. Die Täter
hätten Bargeld, ein Handy und eine Spielkonsole erbeutet. Die
Staatsanwaltschaft ermittle wegen Verdeckungsmord und Raubes mit Todesfolge.