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Opferliste der “FR” wird noch geprüft

hkl BERLIN, 3. April. Die Liste von Todes­opfern rechter Gewalt, die
Frank­furter Rund­schau und Tagesspiegel im März doku­men­tierten, ist nach
Angaben von Fritz Rudolf Kör­p­er, Staatssekretär beim Innen­min­is­teri­um, überp
rüft wor­den. Die zuständi­gen Lan­deskrim­i­nalämter (LKA) hät­ten die
aufge­lis­teten Fälle geprüft. Das Ergeb­nis sei neg­a­tiv, bei “13
Sachver­hal­ten” lägen “keine hin­re­ichen­den Anhalt­spunk­te für eine rechte
Moti­va­tion der Tat beziehungsweise des Täters vor”, sagte Kör­p­er im
Bun­destag. Er beant­wortete damit eine Anfrage der PDS-Abge­ord­neten Petra
Pau.

Beim Bun­deskrim­i­nalamt und beim LKA Bran­den­burg heißt es jedoch, die
Über­prü­fung der Liste sei noch nicht been­det. Das Bundesinnenministerium
ver­wies auf Nach­frage darauf, dass ein Ergeb­nis der Über­prü­fung der von FR
und Tagesspiegel aufge­führten Todes­fälle früh­estens kom­mende Woche erwartet
werde. In min­destens einem der 14 Ver­dachts­fälle hat es zudem gar keine neue
Über­prü­fung gegeben. Ein Sprech­er des LKA Saar­land sagte, der gewalt­same Tod
des 19-jähri­gen Achmed Sar­lak sei nicht erneut über­prüft wor­den. Eine
Anfrage vom BKA habe man auch nicht erhal­ten. Der Türke war am 9. August
2002 in Sulzbach (Saar­land) von einem polizeibekan­nten Neon­azi erstochen
wor­den. Gegen das Urteil, in dem ein frem­den­feindlich­es Motiv nicht genannt
wurde, haben Vertreter der Neben­klage Revi­sion eingelegt. 

Während die Bun­desregierung von 39 Todes­opfern rechter Gewalt seit 1990
aus­ge­ht, sind es nach Recherchen von FR und Tagesspiegel min­destens 99
Opfer.

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