Zum nunmehr dritten Stadtspaziergang gegen neonazistische Aufkleber und Parolen hatten sich am vergangenen Samstag 30 Menschen auf dem Markt in Wittstock/Dosse eingefunden. Das Bündnis „Wittstock bekennt Farbe“ hatte dazu mit Flugblättern, die auch in lokalen Geschäften ausgehängt waren, aufgerufen.
Mit Spachtel und Sprühflasche gegen Spuckies
Nach einer kurzen Ansprache ging es so gleich mit Spachtel und Sprühflasche an die Arbeit. Sowohl in Teilen der historischen Altstadt als auch im südlichen Plattenbauviertel waren seit der letzten Putzaktion im März wieder zahlreiche neue Aufkleber neonazistischer Gruppierungen sowie von Verschwörungstheoretikern dazu gekommen. Von einer Inaktivität des Neonazimilieus kann, trotz scheinbarer Ruhe, also keine Rede sein. Dies zeigte sich besonders im südlichen Plattenbauviertel.
Neonazis weiterhin aktiv
Die große Schwarz-weiß-rote Fahne des örtlichen Neonaziführers wehte, nach wie vor, selbstbewusst an seiner Wohnung im fünften Stock. Er selber ließ sich dann auch Blicken, hatte zunächst verdutzt aus dem Fenster geschaut und dann per Handy seine Kameraden verständigt. Zu fünft waren sie dann, von der Polizei auf Abstand gehalten, dem Spaziergang gefolgt. Verhindern konnte die Neonazitruppe das Entfernen ihrer Spuckies jedoch nicht.
So endete auch dieser Stadtspaziergang wieder erfolgreich: Alle Nazi-Spuckies waren entfernt worden und den mutmaßlichen Verklebern wurde aufgezeigt, dass eine menschenverachtende Gesinnung im Stadtbild dauerhaft nicht mehr geduldet wird.
weitere Pressefotos: hier