Zum aktuellen Versuch der Brandenburger DVU-Landtagsfraktion, per
Bundesratsinitiative das Verbot der so genannten „Auschwitz-Lüge“ aus dem
Strafgesetzbuch (StGB) zu streichen, erklärt Norbert Müller, stellv.
Landesvorsitzender des Linkspartei.PDS- und WASG-nahen Jugendverbandes,
[’solid] Brandenburg:
„Die sich sonst „rechtsstaatlich nationalkonservativ“ gebende DVU hat die
Maske des Biedermanns fallen gelassen. Mit ihrem Antrag, die als Verbot
der „Auschwitz-Lüge“ bekannten Absätze 3, 4 und 5 aus dem §130 StGB
(Volksverhetzung) zu streichen, haben sie sich offen an die Seite der
neofaschistisch NPD gestellt.
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Verwunderlich ist dieser Schritt nicht; seit über zwei Jahren arbeiten
beide Parteien offen zusammen. So unterstützt die sich gern als
rechtskonservativ gebende DVU offensiv die Wahlkämpfe der NPD in Berlin
und Mecklenburg-Vorpommern und unterhält mutmaßlich auch Kontakte zu
neofaschistischen „Kameradschaften“, wie der inzwischen verbotenen ANSDAPO
(Strausberg), deren Schatzmeister laut Angaben der Polizei der Sohn der
DVU-Fraktionsvorsitzenden Hesselbarth war.
Dennoch steht die indirekte Forderung, Auschwitz wieder leugnen zu dürfen,
für eine neue Qualität der inhaltlichen Arbeit der braunen
Landtagsabgeordneten.
Als konsequente AntifaschistInnen bleiben wir dabei: egal mit welchem
Anstrich und unter welcher Fahne – faschistische Positionen müssen
offensiv bekämpft werden.
[’solid] Brandenburg fordert daher:
1.) Rechtsextreme Parteien und Organisationen wie DVU und NPD müssen verboten und zerschlagen werden.
2.) Konsequente Aufklärung über die Verbrechen des deutschen Faschismus und ständige gesellschaftliche Auseinandersetzungen mit neofaschistischen
Politikansätzen. Programme, die antifaschistische zivilgesellschaftliche Ansätzen fördern, wie das CIVITAS-Programm, müssen fortgesetzt und ausgebaut werden.
3.) Antifaschismus muss als Grundkonsens unserer Gesellschaft in das
Grundgesetz aufgenommen werden.“
Der Jugendverband [’solid] wird noch in diesem Jahr Bildungsfahrten in die KZ-Mahn- und Gedenkstätten Ravensbrück und Auschwitz unternehmen.