Das Heimatfest in Erkner ist dieses Jahr zum Schauplatz mehrerer rechter Gewalttaten geworden. Seit vielen Jahren sind Heimatfeste nun schon no-go-areas für Migrant_innen und alternative Jugendlichen und auch Erkner bleibt davon nicht verschont. In den letzten Jahren kam es dort nicht zu nennenswerten Vorkommnissen, was sich dieses Jahr allerdings änderte.
In der Nacht vom Freitag dem 18.09.09 zum Samstag ist laut Polizei ein 51 jähriger Kubaner erst beleidigt und nachdem er sich gegen die Beleidigung verwehrt hatte von drei Personen bewusstlos geschlagen und beraubt worden. In der Polizeimeldung ist noch nicht von einer fremdenfeindlichen Motivation die Rede, allerdings ermittelt laut selbiger der Staatsschutz, was darauf hinweist, dass von einem politischen Motiv ausgegangen wird. Laut Polizei gab es mittlerweile erste Erfolge bei den Ermittlungen.
In einer weiteren Mitteilung, die sich auf die folgende Nacht des Heimatfestes bezieht, wird von einer Auseinandersetzung zwischen einer 15- bis 20köpfige Gruppe von teilweise einschlägig bekannten extremen Rechten und einer gleichstarken Gruppe Hooligans berichtet, welche für einen Nazi aus Rüdersdorf im Krankenhaus und fünf aus Berlin, Erkner und Fürstenwalde in polizeilichem Gewahrsam bzw. mit der Festnahme endete. Der 29-jährige Berliner, der momentan inhaftiert ist und sich an diesem Wochenende auf Freigang befand, machte bei seiner Festnahme auch noch volksverhetzende Beleidigungen gegenüber den Beamten.
Schon wenige Stunden zuvor kam es zu einer ähnlichen Straftat als ein einschlägig bekannter 23-jähriger Mann aus Seesen bei einer polizeilichen Personenkontrolle eine Hitlergruß zeigte. Die Überbleibsel dieses Heimatfestes sind auch Tage später noch durch gesprühte rechte Parolen wie „wählt NPD“ im Stadtbild zu erkennen. Beim Heimatfest in Erkner ist seit mehreren Jahren Bereitschaftspolizei zugegen, was unter anderem auf die starke Präsenz einheimischer und angereister Nazis zurückzuführen ist.