Ex-Naziterrorist Peter Naumann fuhr mit NPD-Lautsprecherwagen durch den nordlichen Teil des brandenburgischen Landkreis Teltow-Fläming.
Am vergangenen Mittwoch warb die extrem rechte NPD im Norden Teltow-Flämings mit einem Lautsprecherwagen, der mit Wahlplakaten behangen war, für die neofaschistische Partei. Der weiße Ford mit Dresdener Kennzeichen fuhr am Nachmittag durch die Orte Zossen, Wünsdorf und Rangsdorf im Landkreis Teltow-Fläming, sowie im benachbarten Kreis Dahme-Spreewald und spielte Lautsprecherdurchsagen vom Band ab.
Gefahren wurde das Wahlkampfmobil vom ehemaligen Naziterroristen Peter Naumann. Naumann ist seit den 70er-Jahren in Neonazikreisen unterwegs und ist langjähriges Mitglied der NPD und anderen rechten Organisationen. Naumann ist Diplom — Chemiker und gilt in der Neonaziszene als Sprengstoffexperte.
Zu seiner rechtsterroristischen Karriere[1]:
1978 verübte er einen Sprengstoffanschlag auf die antifaschistischen Denkmalanlagen der Fosse Ardeatine in der Nähe von Rom.
Zusammen mit Komplizen sprengt Naumann zwei Fernsehsendemasten, um die Ausstrahlung des Filmes “Holocaust” zu verhindern.
1981 wurden seine Fingerabdrücke bei der Aushebung eines Waffendepots in der Lüneburger Heide in welchem sich etwa 150 kg Sprengstoff, 50 Panzerfäuste und 13.520 Schuss Munition befanden sichergestellt.
1982 plante er gemeinsam mit Kameraden die gewaltsame Befreiung des Hitlerstellvertreter Rudolf Hess.
Er wird 1988 zu einer Haftstrafe von vier Jahren und sechs Monaten verurteilt, u.a. wegen sechs Sprengstoffanschlägen in Frankreich, Italien und Deutschland.
Nach seiner vorzeitigen Haftentlassung ist er weiterhin aktiv. Im März 1995 wurden bei einer Hausdurchsuchung zwei Rohrbomben gefunden. Im August 1995 übergab Naumann 13 Waffendepots an Beamte des Bundeskriminalamtes, in denen sich insgesamt 27 Kilogramm des hochexplosiven Sprengstoffs TNT befanden.[2]
Tamara Levy, Sprecherin der AATF erklärt dazu: „Die NPD liefert mal wieder selbst den Beweis dafür, dass es sich bei ihr keineswegs um eine ’normale’ Partei handelt sondern um eine Organisation von Neonazis, die ihre menschenverachtende Ideologie notfalls auch gewalttätig durchzusetzen versucht. Während aus der Berliner Parteizentrale rassistische Briefe an Politiker mit Migrationshintergrund verschickt werden um diese zur „Ausreise“ aufzufordern, organisieren in Teltow-Fläming nicht nur die Gewalttäter der „Freien Kräfte“ den Wahlkampf der NPD sondern eben auch der Ex-Terrorist Naumann.“
Levy betont, das Naumann im Landkreis keineswegs ein unbeschriebenes Blatt ist. Bereits im Juli 2008 fand eine Saalveranstaltung der „Freien Kräfte Teltow-Fläming“ im “Beelitzer Hof” in Luckenwalde mit Peter Naumann als Referenten statt. In einem Internetbericht prahlten die Neonazis stolz[3]:
„In einem vierstündigen Vortrag über seine Vergangenheit und gewissen “Untergrundaktivitäten” in der Zeit des kalten Krieges berichtete Peter Naumann, palamentarischer Berater der NPD-Fraktion in sächsischen Landtag, von seinen Erfahrungen mit so genanntem “rechten Terror” und dem Verfassungsschutz.
Wir bedanken uns für den hervorragenden Vortrag und die wegweisenden Worte!“
[1] http://de.wikipedia.org/wiki/Peter_Naumann
[2] http://nip.systemli.org/Article21.html
[3] http://209.85.129.132/search?q=cache:FHHb6tZ6Z98J:www.fktf.net/index.php%3Fm%3Dbericht%26id%3D20+peter+naumann+fktf&cd=2&hl=de&ct=clnk&gl=de&client=firefox‑a