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EU: Bund muss für sorbische Schulen sorgen

Die Europäis­che Kom­mis­sion pocht auf den Bestand sor­bis­ch­er Schulen und erin­nert die Bun­desregierung an ihre dies­bezügliche Ver­ant­wor­tung. Anlass dafür sind zwar die Pläne, sor­bis­che Schulen in Sach­sen zu schließen, doch auch in Bran­den­burg reg­istri­ert man den Hin­weis der EU-Kom­mis­sion aufmerksam. 

Der pol­nis­che Europa­parla­men­tari­er Sylvester Chrus­zoz und sein tschechis­ch­er Kol­lege Jaromir Kolicek hat­ten sich an die Kom­mis­sion gewandt, weil zwei sor­bis­che Schulen in der säch­sis­chen Ober­lausitz möglicher­weise vor dem Aus ste­hen. In der Antwort auf die Anfrage der bei­den Abge­ord­neten heißt es aus­drück­lich, dass die Mit­gliedsstaat­en für einen Schu­lun­ter­richt sor­gen müssen, der die Rechte von Min­der­heit­en berück­sichtigt. Für Chrus­zoz und Kolicek ist das ein »klares Sig­nal«, dass die Bun­desregierung die Ver­ant­wor­tung für das sor­bis­che Schul­we­sen nicht auf die Län­der abwälzen darf. Im Zuge der Förder­al­is­mus­re­form ist jedoch beab­sichtigt, die Bil­dung vol­lkom­men zur Län­der­sache zu erk­lären. Erst vor weni­gen Tagen hat sich die Pots­damer Lan­desregierung dazu bekan­nt und ihre Unter­stützung im Bun­desrat signalisiert. 

Die bran­den­bur­gis­che Bun­destagsab­ge­ord­nete Cor­nelia Behm (Grüne) verurteilt indes die in dieser Woche bekan­nt gegebene Schließung der sor­bis­chen Mit­telschule im säch­sis­chen Pan­schwitz-Kuck­au. Es sei abzuse­hen, dass anderen sor­bis­chen Schulen das gle­iche Schick­sal dro­ht. »Durch das jet­zige Finanzierungsmod­ell der Län­der Bran­den­burg und Sach­sen wer­den sor­bis­che Bil­dung­sein­rich­tun­gen schrit­tweise in die Knie gezwungen.«
In der märkischen Nieder­lausitz unter­richt­en 76 Lehrer an 30 Schulen die sor­bis­che Sprache. Außer­dem gibt es am nieder­sor­bis­chen Gym­na­si­um in Cot­tbus zweis­prachi­gen Unterricht. 

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